Ab Sonntag, dem 12. Dezember 2021, gilt bei der Deutschen Bahn deutschlandweit ein neuer Fahrplan.
Die wichtigsten Änderungen betreffen den Fernverkehr zwischen den deutschen Millionenstädten. So fährt zwischen Berlin und Hamburg künftig fast den ganzen Tag über alle halbe Stunde (mit Minutenabweichungen) ein ICE. Nachdem die Bauarbeiten auf der direkten Strecke zwischen der Haupt- und der Hansestadt pünktlich abgeschlossen werden konnten, kann nun auch die Umleitung über Uelzen entfallen. Die Fahrt von der Spree an die Elbe und umgekehrt dauert künftig, wie vor Beginn der Bauarbeiten, zwischen einer Stunde und 45 Minuten und einer Stunde und 50 Minuten.
Die Mehrzahl dieser ICEs fährt von Berlin aus weiter entweder über Leipzig oder über Halle (Saale) nach München. Diese Verbesserung des Angebots ist auch deshalb erforderlich geworden, weil die Deutsche Bahn ab 11. Juni 2022 die älteste deutsche Schnellfahrstrecke, Hannover-Würzburg, nach 31 Jahren ununterbrochenen Betriebs sanieren muss. Deshalb werden die über diese Strecke fahrenden ICEs von München nach Hamburg etwa ein Jahr lang 60 Minuten längere Fahrzeiten haben. Die alternative Verbindung über Halle und Berlin stellt da mit unter 6 Stunden Fahrzeit eine attraktive Alternative dar. Das bringt zusätzliche Fahrgäste in die seit Eröffnung der Neubaustrecke Erlangen-Erfurt-Halle häufig überfüllten Züge.
Eine weitere Neuerung auf vielen Strecken sind zusätzliche ICE Sprinter, die mit nur wenigen Halten schnelle Verbindungen zwischen Großstädten herstellen und nach den Vorstellungen der Deutschen Bahn eine Alternative zu innerdeutschen Flügen werden sollen. Davon profitiert besonders Köln. Neue Sprinter fahren:
- zwischen Köln und Berlin, drei Mal täglich mit einer Fahrzeit von unter 4 Stunden;
- zwei Mal täglich von Düsseldorf über Köln nach München. Diese Züge lassen Frankfurt am Main Hauptbahnhof "links liegen" und sparen ihren Fahrgästen dadurch 30 Minuten, die Fahrzeit von Köln nach München sinkt auf unter 4 Stunden;
- je ein zusätzlicher ICE kommt auf schon bestehenden Sprinterlinien von Hamburg nach Frankfurt und von München nach Berlin zum Einsatz.
Wegen der Bauarbeiten zwischen Hamburg und Hannover gibt es vorerst keine direkten ICE-Verbindungen von Stralsund über Rostock nach Frankfurt und Karlsruhe mehr. Diese Linie beginnt und endet künftig aus dem Süden kommend in Hannover bzw. wird von dort nach Bremen umgeleitet. Ersatzweise werden einzelne ICEs der Linie München-Kassel-Hamburg an die Ostseeküste geführt. Außerdem erhalten Stralsund und Binz eine neue Direktverbindung über Berlin nach Köln, auf der auch ein ICE eingesetzt wird.
Neu wird Bremerhaven mit einem IC an das Fernverkehrsnetz angeschlossen. Die internationale Zugverbindung von München nach Zürich kann beschleunigt werden und es wird eine neue Nachtzugverbindung von Wien über München nach Paris geben.
Diese und weitere Änderungen können auch auf der Internetseite der Deutschen Bahn nachvollzogen werden.
Neben diesen größtenteils positiven Änderungen haben die Reisenden allerdings eine bittere Pille zu schlucken: Auch dieses Jahr nutzt die Deutsche Bahn den Fahrplanwechsel, um die Fahrpreise anzuheben. Die Preise steigen um durchschnittlich 2 Prozent – die Preise für die Rabattkarten Bahncard 25 und Bahncard 50 sowie die Jahresnetzkarte Bahncard 100 sogar um 2,9 Prozent.
Behinderungen, Umleitungen und verlängerte Fahrzeiten durch Bauarbeiten erwarten die Reisenden im kommenden Jahr unter anderem zwischen Hannover und Hamburg, zwischen München und Salzburg sowie Braunschweig und Magdeburg. Weitere zeitweilige Behinderungen wird es durch die Bauarbeiten an den Hauptbahnhöfen in Frankfurt, Dortmund und Stuttgart geben.
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