Der Deutschen Presse-Agentur teilte die designierte Bürgermeisterin der Stadt Berlin, Franziska Giffey, ihre Vorstellungen von forcierten Impfangeboten an die jüngsten Berliner mit:
"Wir müssen Kindern zügig und unkompliziert ein Impfangebot machen, am besten dort, wo sie sowieso täglich sind – in der Schule, und auch für die fünfjährigen Kitakinder."
In Berlin werde genau dies gerade vorbereitet, so die SPD-Politikerin am 3. Dezember gegenüber der dpa. Mit Hinblick auf die Frage einer höheren Impfquote für Berlin betonte sie: "Wenn über 200.000 Kinder geimpft werden können, würde das einen großen Unterschied machen." Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) präzisierte die Pläne des rot-grün-roten Senats wie folgt:
"Wir werden mit dem Impfen bald in den Schulen beginnen."
Diese Impfaktionen sollen, wenn möglich, noch vor Weihnachten in der Hauptstadt starten. Zum Einsatz kämen dafür, laut Kalayci, mobile Impfteams. Diese hätten noch freie Kapazitäten, nachdem die Gesundheitsverwaltung den Betrieb der Impfbusse eingestellt habe. Dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sei es nicht gelungen, winterfeste Busse einzusetzen, so ein DRK-Sprecher gegenüber dem Berliner Tagesspiegel.
Giffey will mit ihren Impfofferten aber noch weitergehen. Laut berlin.de wies sie darauf hin, "dass auch niedrigschwellige Impfangebote an anderen Orten nötig seien – gerade im Hinblick auf die Weihnachtsferien, in denen Schulen geschlossen seien."
Sie glaube, dass Kinderimpfungen einen echten Wendepunkt darstellen könnten. Denn gerade "in dieser Altersgruppe sei die Inzidenz sehr hoch in Berlin", so die SPD-Politikerin laut dpa. Sie behauptete zudem zu wissen, dass sich viele Kinder eine Impfung wünschen würden:
"Ich weiß, dass viele Kinder sich das wünschen, damit sie sich sicherer fühlen können. Sobald der Impfstoff da ist, muss so schnell wie möglich alles unternommen werden, um den Kindern diese Impfung zu ermöglichen, ihnen mehr Sicherheit, mehr Schutz zu geben."
Daher hätte sie noch ganz andere Ideen, wo Impfungen angeboten werden könnten: "Man könnte bei den Dinosauriern im Naturkundemuseum impfen oder im Olympiastadion", ließ Giffey mitteilen, die am 21. Dezember im Abgeordnetenhaus zur Regierungschefin gewählt werden soll. Denkbar sei auch "eine Impfung beim Zoobesuch".
Außerdem könnten in den Impfzentren "besondere Impfstraßen" für die Kinder eingerichtet werden, in denen sie "vielleicht noch etwas erleben können."
Sie finde es zudem richtig, dass Impfungen zeitnah "auch in Apotheken angeboten werden sollen und dass auch Zahnarztpraxen dazukommen sollen", so die SPD-Politikerin. "Ich bin auch dafür, dass Veterinärmediziner, die ebenso eine medizinische Ausbildung dafür absolviert haben, impfen dürfen."
Giffey teilte zudem ihre Sicht auf die jüngste EMA-Entscheidung mit: "Wenn der Impfstoff da ist, müssen wir alles daran setzen, dass die Kinder ihre Impfung auch bekommen." Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vor kurzem den Impfstoff von BioNTech – mit einer niedrigeren Dosierung als für Erwachsene – als ersten Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige zugelassen.
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