Im Gespräch mit RT DE hat der Vorsitzende des Landeselternausschusses Berlin, Norman Heise, seine Gedanken hinsichtlich der pandemiebedingten Schulschließungen und deren Auswirkungen auf die Schulbildung in Deutschland mitgeteilt. Im Allgemeinen glaubt der Experte, man könne kaum positive Konsequenzen aus diesen Erfahrungen ziehen:
"Unterricht ist vielfach nicht in der Form erteilt worden, wie man es sonst gewohnt ist. Viele Schulen haben tatsächlich nur Arbeitsblätter geschickt. Eine wirkliche Anleitung in Form vom Videounterricht hat in den seltensten Fällen stattgefunden."
Daher könne man Lücken im Wissenserwerb feststellen. Laut Norman Heise, der selbst Vater von zwei Kindern ist, seien von den Schulschließungen besonders jüngere Kinder stark betroffen worden. In Bezug auf die Digitalisierungsfortschritte an den Schule erklärte Heise, zwar habe die Pandemie einen Digitalisierungsschub in die Schulen in Form von digitalen Endgeräten gebracht. Aber ein digitales Gerät mache noch keinen guten oder besseren Unterricht, auch nicht aus der Distanz heraus. Der Experte präzisierte, es hätten Konzepte gefehlt, wie man vernünftigen Unterricht aus der Ferne gestalten kann, wie man Videokonferenzen durchführen kann:
"Aber es waren auch ganz klar einfache Dinge wie der Internetanschluss, der in den Schulen nicht vorhanden war, der nicht schnell genug war. Oder auch bei den Schülerinnen und Schülern zu Hause, dass es dort kein WLAN gab und kein mobiles Internet."
Auf die Frage, ob das Schulsystem mittlerweile besser auf einen neuen Lockdown vorbereitet sei, antwortete Norman Heise, dass das Schulsystem insgesamt nicht besser vorbereitet sei. Allerdings gebe es einzelne Schulen, die sich weiter auf den Weg gemacht hätten, sie hätten etwa Konzepte entwickelt. Nur einige Schulen hätten es während des Lockdowns letztlich geschafft, Unterricht online durchzuführen. Die meisten aber hätten den Eltern lediglich Aufgaben für ihre Kinder per Email zugeschickt.
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