Karl Lauterbach bezeichnet Impfpflicht als unbedingte Notwendigkeit

Der Gesundheitsexperte der SPD sieht den Zeitpunkt für eine allgemeine Impfpflicht nun unabdingbar als gekommen. Grund dafür sei die hohe Übertragbarkeit der Delta-Variante des Coronavirus in Verbindung mit der hohen Zahl impfunwilliger Bürger.

Nach den Politikern Winfried Kretschmann (Ministerpräsident von Baden-Württemberg), Bayerns Regierungschef Markus Söder und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier fordert nun auch Karl Lauterbach die zügige Einführung und Umsetzung einer verbindlichen allgemeinen Impfpflicht für alle Bürger in Deutschland. Der SPD-Gesundheitsexperte blickt mit seinen Argumenten schon bis in den Herbst 2022:

"Da müssen wir tatsächlich die allgemeine Impfpflicht erwägen (...) Und die würde ich mittlerweile auch befürworten, denn wir bekommen sonst im nächsten Herbst schon wieder das gleiche Problem."

Lauterbach unterstütze zudem laut einem Interview in der Sendung ntv-Talk #beisenherz die Kritik, die jüngst der Bundespräsident an ungeimpfte Bürger gerichtet hatte: "Ich sehe das wie Frank-Walter Steinmeier. Was muss denn noch passieren, damit die Leute sich bequemen, eine ungefährliche Impfung über sich ergehen zu lassen, zumindest zu dem Zweck, andere zu schützen?"

Rückendeckung erhalten die Politiker mit ihren Forderungen von einigen Rechtsexperten. So erkennt neben anderen Fürsprechern der Verwaltungsrechtler Hinnerk Wißmann von der Universität Münster zwar einen besonderen Eingriff, "wenn der Staat jetzt auch noch die körperliche Integrität der Menschen beeinträchtigt". Eine Impfpflicht sei seiner Meinung nach jedoch das mildere Mittel, "wenn die Alternative ist, den freien Staat in Lockdown-Endlosschleifen abzuschaffen". 

Nutzer der sozialen Netzwerke erinnerten in zahlreichen Posts an die zahlreichen Aussagen der verantwortlichen Politiker in den zurückliegenden Monaten, dass es zu keiner gesetzlichen Impfpflicht kommen werde. 

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