Prof. Klaus-Dieter Zastrow im RT-Interview über Impfungen, Lockdowns und Belastungen für Ärzte

In einem Interview für RT DE äußert sich der Hygienearzt Prof. Klaus-Dieter Zastrow zu den Belastungen für das medizinische Personal in Zeiten der Pandemie, widerlegt populäre Mythen über Impfungen und erklärt, warum er Lockdowns für überflüssig hält.

Prof. Klaus-Dieter Zastrow ist Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und war fünfzehn Jahre lang Chefarzt und Direktor am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Vivantes-Kliniken in Berlin. In einem Interview mit RT DE spricht er unter anderem über den Personalmangel in den deutschen Krankenhäusern in Zeiten der COVID-19-Pandemie. Das Problem ist besonders für Intensivstationen relevant. Ein wesentlicher Teil von Fachkräften ist entweder selbst im Krankenstand oder hat wegen der Belastung gekündigt. Den Grund sieht Prof. Zastrow auch in der schlechten Bezahlung:

"Ihr habt uns schön beklatscht auf dem Balkon, was wir für tolle Helden sind, aber in der Bezahlung hat sich das nicht niedergeschlagen. Es waren leere Versprechungen von der Regierung, dass sie dann auch mehr Geld bekommen sollen."

Dem Fachmann zufolge werden Menschen in der aktuellen Situation nicht motiviert, eine Ausbildung zu machen und diese Jobs auszuüben. Außerdem bezieht Prof. Zastrow im Gespräch mit RT DE Stellung zum Thema der Corona-Maßnahmen. Unter anderem sagt er:

"Ich halte Lockdowns für völlig überflüssig."

Seine Meinung begründet der Professor damit, dass schon zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland gegen COVID-19 vollgeimpft sind. Prof. Zastrow besteht darauf, dass Menschen, die geimpft sind, weder erkranken noch andere anstecken können:

"Das ist totaler Schwachsinn. Wer so was raushaut, der hat weder das Prinzip der Impfung verstanden, noch das Prinzip der Immunität verstanden."

In diesem Zusammenhang ruft der Fachmann dazu auf, keine Panik zu verbreiten und den Menschen keine Angst einzuflößen. In Bezug auf die Zahlen bei den Neuinfektionen unterstreicht er, es gehe um Menschen, die positiv getestet sind und die wahrscheinlich auch keine Symptome aufweisen und nicht in Krankenhäusern eingeliefert werden. Trotzdem sind ungeimpfte Menschen gegen einen schweren Krankheitsverlauf nicht geschützt:

"Wir sehen ja, dass praktisch die überwiegende Mehrzahl der Erkrankten jetzt die Ungeimpften sind. Das sehen wir auch auf den Intensivstationen."

In Bezug auf die Handlungen der Regierung betont der Arzt, die Politik sollte auf die Einhaltung der Maßnahmen achten und diese kontrollieren. Eine Maskenpflicht hält Prof. Zastrow weiterhin für nötig. Um zu illustrieren, dass Bürger diese Regelung in öffentlichen Bereichen einhalten können, verweist der Fachmann darauf, dass medizinische Fachkräfte ihr ganzes berufliches Leben einen Mundschutz tragen.

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