In einem ICE von Regensburg nach Nürnberg hat es am Samstagmorgen eine Messerattacke gegeben. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums der Oberpfalz erklärte, wurden dabei mehrere Fahrgäste verletzt. Die genaue Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt.
Am Samstagmorgen gegen 9:00 Uhr gingen nach Polizeiangaben mehrere Notrufe ein. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Landreis Neumarkt im Einsatz, es bestehe jedoch keine akute Gefahr mehr. Kriminalpolizei und Spurensicherung sind derzeit in dem ICE, um Beweise zu sichern.
Ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte, die die Fahrgäste im Zug angegriffen haben, wollte die Polizei zunächst nicht mitteilen. Wie ein Polizeisprecher gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland mitteilte, habe man jedoch eine Person festgenommen.
Nach Informationen des Boulevard-Blatts Bild soll es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 27-jährigen Mann arabischer Herkunft handeln, der bereits vorher psychisch auffällig gewesen sein soll. Er soll im Zug auch um Hilfe gerufen haben. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Ermittler derzeit jedoch aus.
Laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn ist die Strecke zwischen Nürnberg und Regensburg vorübergehend gesperrt, Züge des Fernverkehrs warten an Bahnhöfen oder werden umgeleitet.
Sprecher von Bundes- und Landespolizei wollten auf Anfrage keine näheren Angaben zum Festgenommenen machen. Laut Bild soll es sich bei dem Täter um den 27-jährigen Syrer Abdalrahman A. handeln. Er soll 2014 nach Deutschland eingereist und anerkannter Flüchtling gewesen sein. Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass drei Menschen verletzt wurden.
Der derzeit geschäftsführende Bundesinnenminister Host Seehofer (CSU) drückte sein Entsetzen aus. Ministeriumssprecher Steve Alter zitierte Seehofer auf Twitter mit den Worten:
"Die grausame Messerattacke im ICE ist furchtbar. Ich hoffe, dass die Verletzten und diejenigen, die das Geschehen miterleben mussten, schnell und vollständig gesund werden. Ich danke allen, insbesondere der Polizei und dem Zugpersonal, für ihren mutigen Einsatz, durch den noch Schlimmeres verhindert werden konnte. Durch das schnelle Eingreifen besteht keine akute Gefahr mehr für andere. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar und werden jetzt aufgeklärt. Erst dann ist eine Bewertung möglich."
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