Gesundheitsminister der Länder wollen "Booster"-Impfungen für alle

Die Auffrischungsimpfungen sollen grundsätzlich für alle Menschen ab sechs Monate nach der (in der Regel) zweiten Corona-Impfung möglich sein, so Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach dem Gipfel der Gesundheitsminister der Länder. Die "vierte Corona-Welle" soll so gebrochen werden.

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte bereits vor wenigen Tagen von einer "vierten Corona-Welle" gesprochen, die "mit voller Wucht" anrolle. Nun wiederholte der CDU-Politiker dies noch einmal bei einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit der Gesundheitsministerkonferenz der Bundesländer (GMK). Spahn betonte: 

"Vor uns liegen sehr schwere Wochen. Das zeichnet sich durch die hohen Infektionen ab."

Umso wichtiger sei es jetzt, diese Welle zu brechen. Man habe die Werkzeuge in der Hand, wie etwa die Auffrischungsimpfungen. Auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sprach von einer dramatischen und besorgniserregenden Lage. "Die Situation ist ernst und wird noch ernster", so der CSU-Politiker, der gegenwärtig turnusmäßig den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat. "In großer Einigkeit" wurden laut Holetschek einige Beschlüsse gefasst.

So soll der sogennante "Booster" für alle bereits Geimpften kommen. Die dritte Impfung soll sechs Monate nach der zweiten verabreichten Dosis erfolgen können, vor allem aber für Ältere, Vorerkrankte und medizinisches Personal.

Bundesgesundheitsminister Spahn forderte bei den Auffrischungsimpfungen nun mehr Tempo. Er betonte. 

"Boostern nach sechs Monaten sollte Regel werden, nicht die Ausnahme."

Dabei werden nicht nur die Arztpraxen eingebunden, sondern auch die Impfzentren, und weitere Angebote wie Impfbusse oder mobile Impfteams sollen wieder dazukommen.

Neben dem Beschluss zur Auffrischungsimpfung einigte man sich auch auf verpflichtende Tests für Besucher und Pflegekräfte in den Alten- und Pflegeheimen. Die Pflicht soll sowohl für Ungeimpfte als auch für Geimpfte gelten. Diese Tests sollen kostenlos sein.

Desweiteren soll – angesichts steigender Corona-Zahlen – die sogenannte 3G-Regel für Innenräume mehr Anwendung finden und noch strenger kontrolliert werden. In Regionen mit hohen Inzidenzwerten soll eine Verschärfung kommen. Dort soll dann überall die 2G-Regel – Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene – eingeführt werden.

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