Er habe "den SWR und damit die hier tätigen Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt durch falsche Tatsachenbehauptungen in der Öffentlichkeit diskreditiert", heißt es seitens des öffentlich-rechtlichen Senders gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) bezüglich der Kündigung des Mitarbeiters Ole Skambraks. Der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ging ein Konflikt über öffentlich geäußerte Kritik an der Corona-Berichterstattung des Rundfunks voraus.
Skambraks hatte Anfang Oktober in einem offenen Brief eine Einseitigkeit und den Ausschluss alternativer Sichten bei den Öffentlich-Rechtlichen beklagt. Er könne "nicht mehr schweigen". Er könne nicht mehr "wortlos hinnehmen, was seit nunmehr anderthalb Jahren bei meinem Arbeitgeber, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert", schrieb der SWR-Mitarbeiter in dem Schreiben, das vom Online-Magazin Multipolar veröffentlicht wurde. So erhob er darin unter anderem Vorwürfe, dass anstelle "eines offenen Meinungsaustausches" ein "wissenschaftlicher Konsens proklamiert" werde, den es zu verteidigen gelte.
Nach öffentlichen Äußerungen wurde Skambraks zunächst bis auf Weiteres bezahlt freigestellt. Doch nun folgte die Kündigung, da der SWR-Mitarbeiter laut dem Sender trotz eines vereinbarten "14-tägigen öffentlichen Stillhaltens", wodurch "die Möglichkeit zur internen Aufklärung und Befriedung" geschaffen werden sollte, in einer Sendung beim österreichischen Privatsender Servus TV aufgetreten sei. Dort habe er "seine Kritik am SWR wiederholt" und "durch aus dem Zusammenhang gerissene und falsche Behauptungen das Vertrauen in die Neutralität des SWR beziehungsweise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erneut untergraben", teilte eine Sprecherin der Rundfunkanstalt gegenüber epd weiter mit.
Der SWR betonte zudem, dass Skambraks rund eineinhalb Jahre im Sounddesign bei SWR2 befristet angestellt war. Der Sender warf ihm vor, in seinem Brief "den falschen Eindruck" erweckt zu haben, "dass er direkten Einblick in die redaktionelle Themenplanung und -entwicklung habe, obwohl er an solchen Redaktionskonferenzen in der Regel gar nicht teilnimmt". Zur Kritik, dass über bestimmte Themen nicht berichtet worden sei, erwiderte der SWR, dass dies "in Wahrheit sehr wohl" passiert wäre. Durch seine öffentliche Kritik habe Skambraks unter anderem auch den Betriebsfrieden "empfindlich gestört".
Mehr zum Thema - "Lähmender Konsens" in Corona-Berichterstattung – Redakteur aus ARD-Sender über verlorene Standards