Landkreistag fordert schrittweise Aufhebung der Corona-Maßnahmen

Der Präsident des Landkreistages, Karl Sager, plädiert für schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Bund und Länder müssen einen Ausstiegspfad verabreden, ansonsten könne die "Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen zu Corona weiter zunehmen".

Obwohl die Inzidenz in Deutschland sinkt, warnen Behörden wie das Robert-Koch-Institut vor einer neuen Herbstwelle. Daher bestehen weiterhin Maßnahmen, die eine Verbreitung von SARS-CoV-2 verhindern sollen. Doch der Präsident des Landkreistages, Karl Sager (CDU), hat nun schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen gefordert. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärte er, dass Bund und Länder einen Ausstiegspfad verabreden müssen, der aus den Einschränkungen herausführt:

"Das muss diskutiert werden, ansonsten nimmt die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen zu Corona weiter zu."

Sager meinte, er sei optimistisch, dass man langsam, aber sicher "aus der Pandemie herauswachsen werde". Dazu müsse die Politik aber auch das entsprechende Signal aussenden. Seiner Auffassung zufolge sei es auch notwendig, die Impfquote weiter zu steigern. Sollte es in bestimmten Berufsgruppen wie Erziehern, Lehrern oder Pflegekräften große Impflücken geben, müsse man auch über eine Impfpflicht in diesen Berufsgruppen nachdenken, so Sager.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt beziehungsweise stagniert in Deutschland derzeit: Laut Robert-Koch-Institut betrug die Inzidenz am Mittwoch 62,3. Am Vortag hatte der Wert bei 63,3 gelegen, vor einer Woche lag er bei 61,0. Dennoch befürchtet die Behörde eine Zunahme der Fallzahlen im Winter und erwartet zudem eine starke Grippewelle. Ärzte nehmen an, dass durch das Ausbleiben der Grippewelle durch den Lockdown im letzten Winter und Frühjahr diese nun umso heftiger ausfallen wird.

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