Grüne: Baerbock und Habeck stimmen auf Krisenmodus und "radikale" Politik ein

In der Hauptstadt schwören die Grünen ihre Mitglieder auf "vier anstrengende Jahre" ein: Co-Chef Habeck betonte mit Blick auf die "globale Erderwärmung", die Politik solle so radikal sein wie die Probleme sein. Ex-Kanzlerkandidatin Baerbock verriet, dass es "Zeit für einen echten Aufbruch" sei.

Die Grünen tagten am Samstag in Berlin. Zu Beginn machten die beiden Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck deutlich, dass eine neue Regierung an ihnen nicht vorbeikommen wird, so das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ein "2017 darf sich nicht wiederholen", sagte Baerbock.

Habeck sah das ähnlich, vor den etwa 100 Delegierten verriet er:

"Wenn wir uns nicht komplett dämlich anstellen, werden wir in den nächsten vier Jahren diese Regierung nicht nur mittragen, sondern maßgeblich mitbestimmen."

Habeck schwor alle Beteiligten auf das große Ziel ein – die Bekämpfung des Klimawandels. Die möglichen Regierungsparteien dürften daher jetzt nicht "in ideologischen Feindschaften verharren", vielmehr "Müssen wir die globalen Herausforderungen, allen voran die ökologischen Krisen dieser Zeit, die globale Erderwärmung, mit einer Politik beantworten, die so radikal ist wie die Phänomene", da "vier anstengende Jahre" anstünden. Klar ist für Habeck:

"Ab Weihnachten ist jede Krise unsere Krise!" 

Das Ziel einer neuen Regierung mit den Grünen müsse sein, dass sie "danach das Land zu einem anderen gemacht haben wird". Die Bundesrepublik müsse daher "auf der Höhe der Verhältnisse und der Probleme der Gegenwart" agieren. Zusammenfassend verriet Habeck:

"Das wird allerdings nicht ohne Debatten, ohne Zumutungen, ohne Anstrengungen möglich sein."

Kanzlerkandidatin Baerbock betonte ebenfalls, dass der Klimaschutz für eine "liberale Gesellschaft, für echten gesellschaftlichen Zusammenhalt" das Wichtigste sei – man werde daher genau schauen, mit welchen Parteien das in einer Regierungskoalition am besten umsetzbar sei – noch sei alles "offen". Jetzt sei aber nicht der Moment, das aus grüner Sicht nicht optimale Ergebnis zu analysieren.

Sieben Millionen vor allem junge Menschen haben die Grünen laut Baerbock gewählt. Diese hätten den Grünen nun den Auftrag gegeben, das Land wirklich zu erneuern. Über einen möglichen Koalitionsvertrag sollen schlussendlich die 120.000 Grünen-Mitglieder abstimmen.

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