Nach Besetzung von Braunkohlebagger: Vierzehn Klima-Aktivisten in Polizeigewahrsam

Nach der Besetzung von Braunkohleanlagen in Garzweiler (NRW) wurden 14 Klima-Aktivisten von der Polizei in Gewahrsam genommen. Sie hatten ihre Fingerkuppen manipuliert, dadurch wurde es unmöglich ihre Identität festzustellen. Eine Sprecherin der Gruppe kritisiert die Polizeiaktion.

Nach der Besetzung von Braunkohleanlagen im Tagebau Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen sind 14 Demonstranten in Polizeigewahrsam genommen worden. Sie hätten mit der Manipulation ihrer Fingerkuppen die Feststellung ihrer Identität unmöglich gemacht, teilte die Polizei Aachen laut dpa mit. Um erkennungsdienstliche Maßnahmen auch noch später durchführen zu können, habe die Polizei ein längerfristiges Gewahrsam beim Amtsgericht beantragt. Die Maßnahme sei für die vierzehn Besetzer richterlich bestätigt beziehungsweise angeordnet worden.

Die Braunkohlegegner kritisierten die Festsetzung, so etwa eine Sprecherin der Gruppe "Gegenangriff – für das gute Leben":

"Es kann nicht sein, dass die Polizei Menschen wegsperrt, die das tun, was die Politik seit Jahren verspricht und was bitter notwendig ist, nämlich effektiven Klimaschutz."

Ihrer Ansicht nach habe die Politik die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels zugesagt. Das bedeute, dass am Tagebau Garzweiler II keine Kohle mehr gefördert werden dürfe.

Die Klimaschutz-Aktivisten hatten am Freitag einen Bagger und zwei Absetzer besetzt. Bis zum Abend waren nach Angaben der Polizei insgesamt 22 Personen von den Großgeräten geholt worden – teils wurden sie aus etwa 40 Metern Höhe abgeseilt. Gegen alle Besetzer seien Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet worden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Energiekonzern RWE gestellt.

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(rt/dpa)