Im Interview mit RT DE erklärte der Jurist, Physiker und Sachbuchautor Dr. Alexander Unzicker, dass die Sperrung der Konten von RT DE und Der Fehlende Part ein Akt der Zensur und der Willkür sei. Nach Ansicht Unzickers sei dies in keiner Weise mit der deutschen Rechtsordnung vereinbar. Das, was Youtube gemacht hat, sei sehr fragwürdig und angreifbar:
"Wir leben hier nicht in einem rechtsfreien Raum. Es gelten hier nicht irgendwelche Hinterzimmer-Community-Richtlinien von Youtube, sondern das ist ein Rechtsstaat."
Als Beispiel führte er an, dass ein Gastwirt auch nicht einfach ein Schild vor seiner Gaststätte anbringen könne, dass "bestimmte Personengruppen" unerwünscht seien. Dies stehe zwar auch nicht im Gaststättenrecht, sondern eben im Grundgesetz. Auch wenn viele sagen, dass Youtube Verträge schließen könne, mit wem es wolle, sei dies nicht richtig. Die Grundrechte wirken sich auf privatrechtliche Angelegenheiten aus. Dies gelte zudem für das Recht auf freie Meinungsäußerung. Im Fall von Youtube komme noch hinzu, dass das Portal eine dominierende Stellung habe. Für Unzicker sei klar, dass der Konzern damit gegen das Grundgesetz verstoße. In einem früheren Urteil des Bundesgerichtshofs gegen Facebook wurde zudem bereits festgestellt, dass die Art und Weise der Löschung illegitim sei, da keine Anhörung stattfinde. Ähnliches gelte für Youtube.
"Die ganze Idee, dass Fake News irgendwie unabhängig beurteilt werden können oder, dass es sowas wie eine definierte Wahrheit gibt oder, dass jetzt irgendjemand festlegen könnte, was richtig oder falsch ist – das ist ein totalitärer Gedanke. Das ist George Orwell und da will man nicht hin, und deshalb wäre es wichtig, hier den Anfängen entgegenzuwirken."
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