Lauterbach gewinnt Direktmandat: Winkt jetzt das Amt des Gesundheitsministers?

Seine Partei setze ihn nur auf den Listenplatz 23. Doch der SPD-Politiker und Corona-Warner Karl Lauterbach holte sich erneut das Direktmandat für den Bundestag in seinem Wahlkreis. Er sieht es als Dank der Wähler für "unsere Corona-Politik". Jetzt könnte das für ihn "reizvolle" Amt des Gesundheitsministers tatsächlich in Sichtweite rücken.

Er gilt in Sachen COVID-19 als einer der lautstärksten politischen Mahner und Warner der ersten Stunde: Der Gesundheitsökonom und SPD-Politiker Karl Lauterbach. Diesem Umstand verdankt der Berufspolitiker seinen beachtlich angestiegenen Bekanntheitsgrad und die damit einhergehende Prominenz.

Und längst äußerte er sich zwischen den verschiedenen "Infektionswellen" auch zu seinen politischen Ambitionen. Eine seiner letzten offenkundigen Interessenbekundungen für höhere politische Weihen – die ihm bislang verwehrt blieben - erfolgte Anfang Juli im Spiegel.

Er hoffe auf ein gutes Abschneiden der Sozialdemokraten bei den Bundestagswahlen, um anschließend womöglich das Gesundheitsministerium übernehmen zu können. Das Amt des Gesundheitsministers reize ihn sehr.

"Das Amt des Gesundheitsministers finde ich nach wie vor sehr reizvoll. Ich bin zudem recht zuversichtlich, dass mich diese Aufgabe nicht überfordern würde."

Von seinen eigenen Parteikollegen in Nordrhein-Westfalen wurde er jedoch nur auf Listenplatz 23. gewählt. Das habe jedoch vor allem mit parteipolitischen Eitelkeiten zu tun, sagte er. Er selbst, so Lauterbach, bilde sich ein, "dass ich bei den Mitgliedern der SPD sehr beliebt bin". Dennoch galt es für den SPD-Politiker bei den Bundestagswahlen nun, den Wahlkreis Leverkusen – Köln IV zu gewinnen.

"Der Listenplatz interessiert mich nicht. Ich werde direkt gewinnen, und das ist das Wichtigste."

Und zumindest mit dieser Prophezeiung sollte er recht behalten. 45,6 Prozent der Erststimmen konnte der Mediziner - zum fünften Mal – nach den Bundestagswahlen auf sich vereinen. Für Lauterbach ein klares "Votum für unsere Corona-Politik".

Die CDU-Kandidatin Serap Güler kam auf 20,4 Prozent. Die Integrationsstaatssekretärin gilt als eine Vertraute von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet. Sie war auf Platz acht der Landesliste der nordrhein-westfälischen CDU gewählt worden. Damit ist auch sie nach Angaben des NRW-Landeswahlleiters vom Montag in den Bundestag gewählt.

Nun haben die Sozialdemokraten die Bundestagswahlen für sich entscheiden können. Aufgrund seines eigenen Wahlerfolgs, dürfte Lauterbach jetzt in froher Erwartung sein, tatsächlich das Amt des Gesundheitsministers bekleiden zu können und damit Jens Spahn zu beerben. Im März erklärte Letzterer: "Wir arbeiten seit Jahren zusammen. Wir wussten bei der Regierungsbildung nicht, wie es kommt. Wer weiß, vielleicht wird er ja noch Gesundheitsminister".

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