Spahn: Ende der Corona-Pandemie im kommenden Frühjahr – "Herdenimmunität wird immer erreicht"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angekündigt, dass unter der Voraussetzung, dass keine neuen Virusvarianten auftauchen, die Corona-Pandemie im Frühjahr enden sollte, da er davon ausgeht, dass die Bevölkerung durch Impfungen und Ansteckungen eine Herdenimmunität erreichen wird.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet im kommenden Frühjahr eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus und damit ein Ende der Pandemie. Am Mittwoch sagte der CDU-Politiker gegenüber der Augsburger Allgemeinen:

"Wenn keine neue Virusvariante auftaucht, gegen die die Impfung nicht schützt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann haben wir die Pandemie im Frühjahr überwunden und können zur Normalität zurückkehren. Herdenimmunität wird immer erreicht. Die Frage ist nur, wie: ob durch Impfung oder Ansteckung. Die Impfung ist auf jeden Fall der sicherere Weg."

"Wer sich nicht impfen lässt, der wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erkranken", sagte Spahn und warnte davor, die Ansteckungsgefahren angesichts der aktuell sinkenden Infektionszahlen zu unterschätzen. Der Minister sagte "auch letztes Jahr hatten wir um diese Jahreszeit eine solche Verschnaufpause. Wir sind also noch nicht durch. Im Herbst und Winter, wenn wir alle wieder viel mehr in Innenräumen sind und das Immunsystem weniger stark ist, steigt auch das Risiko, sich anzustecken." Den gegenwärtigen Rückgang der Infektionszahlen führte Spahn vor allem auf das Ende der Urlaubssaison und die verschärften Testregeln zurück.

Es sei noch zu früh, die Corona-Maßnahmen aufzuheben, so Spahn:

"Wenn wir gar keine Schutzmaßnahmen mehr hätten, würden unsere Intensivstationen durch die noch zu große Zahl Ungeimpfter überlastet."

Für einen "Freedom Day" wie in anderen Ländern sei in Deutschland die Impfquote noch nicht hoch genug. Gut 67 Prozent aller Einwohner in Deutschland haben bisher mindestens eine Impfung erhalten, über 63 Prozent sind vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft.

Spahn kündigte ferner mehr Anstrengungen zur Forschung und Behandlung von Long COVID, dem Anhalten von Corona-Symptomen über viele Wochen, an. Darüber wisse man noch nicht viel. Es gebe kein einheitliches Krankheitsbild und keine eindeutige Diagnose.

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(rt/dpa)