Die nach ihrer COVID-19-Impfung im Krankenhaus liegende Berliner Opernsängerin Bettina Ranch beschwert sich in den sozialen Medien über einen sie behandelnden Mediziner, wie die Berliner Zeitung berichtet. Nach ihren Angaben auf Instagram weigerte sich dieser, Meldung über den Verdacht der Nebenwirkungen zu machen. Er habe ihr gesagt:
"Wenn ich das alles melden sollte, könnte ich die Praxis zumachen. Dafür habe ich keine Zeit."
Ranch solle sich lieber beim Gesundheitsamt beschweren. Der Neurologe gab ihr auch "mit auf den Weg [...], dass er Impfbefürworter" sei. Darauf erwiderte die Sängerin:
"Danke. Das hilft mir natürlich weiter, ich habe mich ja auch impfen lassen … Eine schlimme Erfahrung!"
Der Entlassungsbericht des Krankenhauses habe nach ihren Angaben nicht die Tatsachen über die Behandlung und den Einweisungsgrund beinhaltet. Sie fühle sich "machtlos, hilflos, wütend, traurig" und habe die Angelegenheit dem Paul-Ehrlich-Institut mitgeteilt.
Ranch weiter:
"Ich kann mittlerweile nicht mehr verstehen, warum bei so vielen eindringlichen Berichten von ähnlich Betroffenen immer noch zunächst auf einen Zufall plädiert wird."
Sie resümierte, "dass es weitaus mehr Menschen ohne Probleme und Nebenwirkungen gibt, dennoch erbitte ich mir Akzeptanz und Verständnis für anders gelagerte Fälle".
Die Berlinerin war vor rund vier Wochen geimpft worden. Kurze Zeit darauf litt sie an Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Schwindelgefühlen. Sie bemerkte negative Veränderungen an ihrer Sing- und Sprechstimme. Daraufhin konsultierte sie mehrere Ärzte. Diese diagnostizierten laut Ranch "eine Ataxie (Störung der Bewegungskoordination)" sowie eine "leichte Facialisparese".
Dazu kommt, dass "die Parese im oberen Gesichtsbereich lokalisiert ist, was momentan das professionelle Singen beeinträchtigt". In der Konsequenz wurde sie gezwungen, alle anstehenden Auftritte abzusagen, und befindet sich weiterhin in medizinischer Behandlung. Die unangenehmen Symptome halten weiter an.
Es gehe ihr "weitestgehend unverändert, mal besser, mal schlechter". Ranch scheint eine Kämpfernatur zu sein. Es helfe ihr, dass es "doch noch einige mehr gibt, die ähnliche Symptome haben und die gleichen Erfahrungen im medizinischen Umgang damit machen". Ihr Wunsch ist, dass "wir mit unseren gesundheitlichen Problemen zunehmend ernster genommen werden".
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