Die Menschen sollten zur Wahl gehen, damit sie "für die Option stimmen, die sie für die Beste halten – oder die am wenigsten Schlechte, wie auch immer." Dem Tagesspiegel gegenüber betonte die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg in einem noch zu erscheinenden Interview, dass ihre Reise nach Berlin zwei Tage vor der Bundestagswahl kein "Lobbyismus für die Grünen" sei.
Ihre Reise findet im Rahmen des weltweiten Klimastreiks unter dem Motto "Uproot the System" statt. Die Menschen würden politisch betrogen. Daher hofft Thunberg auf einen politischen Wandel. Sie verwies dabei auch auf die Flutkatastrophe in Deutschland. Dennoch würde die Klimakrise ignoriert.
Bekannt wurde die heute 18 Jahre alte Aktivistin durch ihren Streik vor dem schwedischen Rikstag (schwedisches Parlament) in Stockholm. Hieraus formierte sich die internationale Protestbewegung "Fridays for Future". Jeden Freitag streiken Schüler für das Klima.
Mit dem Ende der Sommerferien in Schweden geht der Protest vor dem Rikstag weiter:
Luisa Neubauer (25 Jahre) wird als die deutsche Antwort auf Greta Thunberg gesehen und repräsentiert "Fridays for Future Deutschland". Die Klimakrise fasst der deutsche Ableger der Protestbewegung wie folgt zusammen:
Deutsche Politiker zu einem Umdenken bringen wollen sechs Hungerstreikende in Berlin. Sie wollen mit ihrem selbst gewählten Nahrungsmittelentzug Politiker zwingen, sie zu treffen. Aber auch die Kanzlerkandidatin der Grünen will sich nicht mit ihnen befassen. Zu groß sei die Sorge vor Nachahmern. Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock sind sich einig, dass dies nicht der richtige Weg und ein Treffen vor der Wahl das falsche Signal sei. Thunberg betonte, dass sich keine der wählbaren Parteien der Bundestagswahl dem 1,5-Grad-Ziel verschrieben hätten.
Nach einer Forsa-Umfrage von Dienstag, dem 14. September, erreicht die Union 21 Prozent der Stimmen. Die SPD liegt bei 25 Prozent. Die Grünen erreichen 17 Prozent der Stimmen. Über Greta Thunberg sagte Annalena Baerbock in einem Interview mit der Jetzt, sie "freue sich total, dass es sie gibt und dass sie etwas angestoßen hat, um der Politik den Spiegel vorzuhalten".
Mehr zum Thema -Klimaaktivistin Neubauer : "Wahlprogramme müssen mit der 1,5-Grad-Grenze vereinbar sein"