Umstrittener Satiriker Böhmermann erhält Fernsehpreis für "ZDF Magazin Royale"

Der Entertainer Jan Böhmermann hat am Dienstag einen der wichtigsten deutschen Fernsehpreise für seine Sendung im ZDF erhalten. Zuletzt fiel er immer wieder durch Provokationen auf – und äußerte letzte Woche ein merkwürdiges Verständnis von Meinungsfreiheit.

Der TV-Moderator und Satiriker Jan Böhmermann hat den Deutschen Fernsehpreis für sein Format ZDF Magazin Royale erhalten, wie die Welt berichtet. Der 40-Jährige wird in der Kategorie "Bestes Buch Unterhaltung" ausgezeichnet, wie eine Jury am Dienstag in Köln bekannt gab. Im Team mit Böhmermann bekommen Hanna Herbst und Markus Hennig die Auszeichnung für die Texte und das Skript der Sendung. 

Böhmermanns Sendung bekam noch einen Preis in der Kategorie "Beste Ausstattung Unterhaltung". Darin wurden Michael König (Set-Design) und Kaja Manenbach (Szenenbild) für ihre Arbeit an der Show prämiert. Böhmermann äußerte sich bis zum Mittwoch nicht direkt zu seiner Auszeichnung. 

Ein merkwürdiges Verständnis von Redefreiheit offenbarte Böhmermann letzte Woche bei einer Diskussion u. a. mit dem TV-Moderator Markus Lanz. Der Studienabbrecher (Geschichte, Soziologie und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften) plauderte über "so Leute[n] wie Hendrik Streeck und Alexander Kekulé. Wo man fachlich wirklich sagt, das ist keine gute Idee."

So kommentierte er die Gästeauswahl von Lanz ganz direkt:

"Es gibt Meinungen, die sind im Kern so durchtränkt von Menschenfeindlichkeit [...] oder so, dass ich mich manchmal frage, warum einige Leute bei dir sitzen, Markus."

Doch Jan Böhmermann ist nicht bei allen beliebt. So äußerte sich Altentertainer "Dirty Harry" Harald Schmidt  bereits 2019 in der Stuttgarter Zeitung über ihn:

"Ich wusste schon früh, dass es Böhmermann als Moderator nie schaffen würde. Aber dass er es als Krawallschachtel sehr weit bringen würde, wusste ich auch."

Ein "Schmähgedicht" Böhmermanns über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan löste 2016 einen diplomatischen Eklat zwischen der Bundesrepublik und der Türkei aus.  

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