Wirtschaftsjournalist Häring ruft zu Initiative gegen Diskriminierung von Ungeimpften auf

Norbert Häring ist nicht nur als knallharter Wirtschaftsanalyst bekannt – seit Beginn der Corona-Krise zählt er mit zu den bekanntesten Kritikern der Maßnahmen. Vor allem die politisch-ökonomische Entwicklung macht ihm sorgen. Er lehnt die 2G-Regelung als Diskriminierung ab.

Der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring hat einen Handlungsvorschlag für Veranstalter, Kneipenwirte etc. vorgelegt, die Ungeimpfte nur aus rechtlichem Zwang oder wirtschaftlicher Überlebensnotwendigkeit ausgrenzen müssen.

Der Redakteur für Wirtschaftswissenschaft und Konjunktur beim Handelsblatt hatte bereits zuvor einen Solidaritätsaufruf aufgesetzt und empfahl, nach Möglichkeit keine Veranstaltungen und Einrichtungen zu besuchen, die keine Ungeimpften zulassen. Konkret hieß es in dem Aufsatz mit dem Titel "Wozu haben wir uns impfen lassen, wenn wir weiter Angst vor Nichtgeimpften haben sollen?" unter anderem:

"Entweder die Impfung schützt, dann brauchen wir keine Angst vor nicht geimpften Menschen zu haben, oder sie schützt nicht, dann hat man uns betrogen."

Häring forderte darin auch direkt zum Handeln auf: 

"Gehen Sie nach Möglichkeit nicht in Bars, Gaststätten, Cafés oder zu Veranstaltungen, die nicht geimpfte Menschen nicht zulassen. Lassen Sie die Verantwortlichen wissen, was Sie von solchen Diskriminierungen halten. Lassen Sie es vor allem auch die Politiker wissen, die sich diese Diskriminierungen ausdenken oder sie befördern. Wählen Sie keine Partei, deren führende Vertreter verschiedene Gruppen der Bevölkerung gegeneinander aufhetzen und die Regelungen erlassen, die Angehörige bestimmter Gruppen willkürlich schikanieren oder die das gutheißen."

Einige seiner Leser wandten dagegen ein, dass manche Menschen aus rechtlichen oder von der Politik herbeigeführten Gründen gar keine andere Möglichkeit mehr hätten, als so zu handeln, wenn sie ihre Einrichtung nicht schließen wollen.

Dieser Gruppe macht ein Leser des Aufrufs folgenden Vorschlag:

"Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen, wenn ich Inhaber eines Geschäftes, einer Kneipe, eines Konzertsaales oder eines Kinos wäre: große Plakate mit den Gesichtern all der Politiker(*), die diese Spaltung der Gesellschaft veranlasst oder nichts dagegen unternommen haben, zusammen mit dem Wort 'Hausverbot!' in großen Lettern."

Häring findet den Vorschlag gut: "Damit erweisen Sie den ausgegrenzten Ungeimpften Respekt, bringen die Geimpften zum Nachdenken und laden die Verantwortung für die schrecklichen Zustände dort ab, wo sie hingehört, bei den Politikern, Verbandsfunktionären und 'Wissenschaftlern', die mit Ihren Gesetzen und Ihrer Hetze gegen Teilgruppen der Gesellschaft dafür gesorgt haben, dass Betreiber von Einrichtungen der Gastfreundschaftsbranchen große Teilen der Bevölkerung draußen vor der Tür stehen lassen müssen." Ein entsprechendes Plakat hat er selbst entworfen.

Mehr zum Thema - Berliner Senat beschließt Corona-2G-Modell