Sie gilt seit dem 23. August bundesweit: die 3G-Regel. Nur wer Genesen, Geimpft oder Getestet ist, dem wird der Zutritt zu öffentlichen Innenräumen gewährt. Die Regel greift ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 35 Neuinfektionen an drei Tagen in Folge. Wer also nicht in eine der drei "G-Kategorien" fällt, der wird an der Tür abgewiesen, auch in Bayern.
Die Wirtin Petra Nicklas, die dort im "Freistaat" in der Stadt Roth ein kleines Boutique-Café betreibt, kann diese Zurückweisung mancher Gäste mit ihren Prinzipien nicht vereinbaren. Nicklas macht deutlich:
"Es splittet die Gesellschaft, es entzweit die Gesellschaft. [...] Dass das gesetzlich gefördert und gewollt ist, das ist untragbar."
Weil Nicklas sich nicht an der Spaltung in ihrer Gästeschar beteiligen will, hat sie beschlossen, die Innenräume ihres Cafés komplett zu schließen und ihre Gäste nur noch draußen zu bewirten. Denn hier im Außenbereich gilt ja die 3G-Regel nicht. Somit kann jeder, der will, kommen, ohne "Zeugnis ablegen" zu müssen. Auf die Frage, warum sie diesen Weg eingeschlagen hat, gibt sie eine klare, einfache Antwort.
Die Wirtin erklärt:
"Ein klares Nein zur politischen Spaltung der Gesellschaft. Daran wollen wir und werden wir uns nicht beteiligen. Wir werden uns nicht von der Politik instrumentalisieren lassen und hier die Corona-Polizei spielen und Menschen kontrollieren."
Dass sie ein paar Gäste aufgrund der niedrigen Temperaturen verlieren und auch finanzielle Verluste machen wird, ist Nicklas klar. Doch immerhin hat sie noch ihre Boutique gleich nebenan. Hier dürfen Kunden die Räumlichkeiten auch ohne Einhaltung der 3G-Regel betreten.
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