Florian Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin und Oberarzt einer Kinder-Intensivstation in München, hat deutliche Zweifel an der von der Virologin Melanie Brinkmann geäußerten Prognose von Hunderten toten Kindern durch COVID-19 im Winter geäußert.
In einem Interview mit der Zeit hatte Brinkmann die Befürchtung geäußert, dass sich im Winter Hunderte Kinder und Jugendliche mit dem Coronavirus infizieren und sterben könnten:
"Es könnten in Deutschland also mehrere Hundert Kinder und Jugendliche im kommenden Winter ihr Leben verlieren, wenn die nicht geimpften Kinder und Jugendlichen durchseucht würden, was ich persönlich für vollkommen falsch hielte", sagte Brinkmann der Zeit.
Hoffmann zog diese Prognose nun in Zweifel und erklärte der Bild:
"Die Prognose, dass Hunderte Kinder sterben werden, entbehrt jeder Grundlage. Ich halte das für ein politisch motiviertes Statement."
Derzeit befinden sich in ganz Deutschland sieben Kinder und Jugendliche zwischen null und 18 Jahren auf der Intensivstation, zwei davon werden beatmet. Diese Zahl habe immer zwischen sieben und 14 gelegen und sich seit Mai nicht mehr verändert, so Hoffmann.
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