Hat Baerbock nichts zu sagen? – Bild am Sonntag veröffentlicht weiße Seite statt Baerbock-Interview

Die Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen Annalena Baerbock hat eine Interview-Anfrage der Bild am Sonntag nach wochenlangem Zögern abgelehnt. Das Boulevard-Blatt antwortete nun mit einer fast leeren Seite und titelt: "Das ist ihre Seite, Frau Baerbock!"

Die Bild am Sonntag hat eine weitgehend leere Seite veröffentlicht – auf der hätte eigentlich ein Interview mit der Spitzenkandidatin Annalena Baerbock von Bündnis 90/Die Grünen stehen sollen. Darüber steht:

"Das ist ihre Seite, Frau Baerbock!"

Weiter heißt es:

"Die Kanzlerkandidatin der Grünen hätte hier erklären können, wie sie nach der Bundestagswahl regieren will, wie sie tickt, welche Werte sie prägen."

Nach wochenlangem Zögern hatte Barbock das Interview abgelehnt – angeblich hätte sich kein Termin finden lassen. Eine Sprecherin der Partei teilte der dpa diesbezüglich am Sonntag mit:

"Es gibt eine Vielzahl von Anfragen. Leider lassen sich aus Termingründen nicht alle bedienen."

Als Fußnote vermerkte das Springer-Blatt am unteren Rand der leeren Seite, dass Baerbock die erste Spitzenkandidatin von den Grünen sei, die vor einer Bundestagswahl keine Zeit für ein Interview mit der Zeitung hatte. In der Vergangenheit hätten bereits Joschka Fischer, Renate Künast, Jürgen Trittin, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir mit dem Boulevard-Blatt gesprochen.

Zum Start ihres TV-Senders hatte die Bild Interviews mit den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) ausgestrahlt. Medienberichten zufolge hatte Baerbock die Teilnahme auch an dieser Veranstaltung abgelehnt. Von Anhängern der Grünen wird das als Zeichen der Stärke von Baerbock interpretiert:

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