Einer Meldung des Nordkuriers zufolge, soll die Bundestagskandidatin der Grünen Katharina Horn von der Polizei in Greifswald dabei ertappt worden sein, wie sie CDU-Plakate überklebte. Die Greifswalderin soll die Plakate der CDU mit Aufklebern bedeckt haben, auf denen "korrupt" zu lesen sei. Die 23-jährige Horn sitzt seit 2018 in der Greifswalder Bürgerschaft und ist Sprecherin der Grünen Jugend in Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Bundestagswahl am 26. September kandidiert sie im selben Wahlkreis wie Philipp Amthor von der CDU (16 – Mecklenburgische Seenplatte I / Vorpommern-Greifswald II). Zudem wird sie auf Platz zwei der Landesliste ihrer Partei für den Bundestag geführt.
Nach Informationen des Nordkuriers droht der Politikerin nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung. Auf Nachfrage des Nordkuriers soll die Polizei bestätigt haben, dass am vergangenen Freitagabend zwei Personen von einer Polizeistreife beim Bekleben der Plakate erwischt wurden. Weiter schreibt die Zeitung, dass Angaben zu Alter und Wohnort mit Horn übereinstimmen sollen. Allerdings habe die Polizei mit Verweis auf den Datenschutz nicht bestätigen wollen, ob es sich bei einer der beiden Personen um Horn handelt.
Die Grünen reagierten laut dem Nordkurier zugeknöpft. Der Landesverband der Partei habe sich darauf geeinigt, keinen Kontakt zu Horn herzustellen – stattdessen habe man den Landesvorsitzenden Ole Krüger vorgeschickt. Krüger erklärte jedoch lediglich:
"Wir haben mit unserer Kandidatin Katharina Horn gesprochen. Sie hat keine Kenntnis von einer Anzeige."
Die Rückfrage des Nordkuriers, ob die Partei an sich über den Vorgang Bescheid wisse, bzw. ob Horn bei einer Sachbeschädigung erwischt worden sei, wollte die Partei nicht beantworten. Horns Konkurrent von der CDU, Philipp Amthor, musste sich im Jahr 2020 gegen Korruptionsvorwürfe erwehren. Er hatte Aktienoptionen des Unternehmens "Augustus Intelligence" angenommen, diese aber nach Bekanntwerden des Vorgangs wieder zurückgegeben. Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption hatte die Staatsanwaltschaft Berlin nach wenigen Tagen eingestellt.
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