Merkel sagt Israel-Reise wegen Lage in Afghanistan ab  

Eigentlich wolle die Kanzlerin am Sonntag in Jerusalem den neuen israelischen Ministerpräsidenten Bennet treffen. Doch nachdem sich die Lage in Afghanistan mit dem nahenden Ende der Evakuierungsflüge der Bundeswehr zuspitzt, hat Angela Merkel die Reise nach Israel abgesagt.

Bundkanzlerin Angela Merkel hat die für den 28. bis 30. August geplante Reise nach Israel wegen der dramatischen Entwicklung in Afghanistan abgesagt. Beide Seiten seien sich einig, dass der Besuch der Bundeskanzlerin zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden solle, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag mit. Die Entscheidung sei in Absprache mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennet getroffen worden. 

Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr – so gab es am Donnerstag einen Terroranschlag am Flughafen – in Kürze enden. Am Donnerstag flog die Bundeswehr Kabul noch an. Die deutsche Botschaft hat bereits am Mittwoch davor gewarnt, zum Flughafen zu kommen. 

Merkel wollte ursprünglich an diesem Samstagabend in Israel eintreffen. Für Sonntag waren Beratungen mit Bennett, Präsident Izchak Herzog und Außenminister Jair Lapid geplant. Außerdem wollte Merkel mit dem israelischen Kabinett zusammenkommen. Zudem war geplant, dass die Kanzlerin in Anwesenheit von Bennett einen Kranz in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem niederlegt. Bei einer Zeremonie in Jerusalem sollte Merkel die Ehrendoktorwürde des Technion–Israel Institute of Technology in Haifa verliehen bekommen. 

Auch US-Präsident Joe Biden hat sein Treffen mit dem israelischen Premierminister verschoben, das am Donnerstag im Weißen Haus erfolgen sollte.

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(dpa/rt)