Bei den Lokführern der Deutschen Bahn wird wieder gestreikt. Sie hatten schon am Samstag angefangen den Güterverkehr lahmzulegen. Seit den Morgenstunden am Montag wird nun auch der Personenverkehr bestreikt. Die damit verbundenen Einschränkungen der Züge haben, trotz Ersatzfahrpläne, zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen geführt. Vor allem am Berliner Hauptbahnhof, wo viele Fahrgäste am Ende ihrer Geduld sind. Ein gestrandeter Fahrgast meint:
"Ich finde es einen mega-unglücklichen Zeitpunkt. Ich muss jetzt gucken, wie ich nach Stuttgart komme und meine Mädels hatten vor zwei Wochen das gleiche Problem."
Einige Reisende sympathisieren dennoch mit der Gewerkschaft der GDL. So kann ein Reisender die Gründe der Lokführer zwar nachvollziehen, steckt zur gleichen Zeit aber selbst auch in einer ungünstigen Situation. "Jeder, der davon betroffen ist, sagt, dass es fürchterlich ist", berichtet er. Eine wartende Reisende sieht den Streik dagegen kritisch. Sie meint:
"Ich denke, dass die Lokführer nicht so wenig verdienen. Es gibt Berufe, die wesentlich weniger verdienen und viel mehr Verantwortung haben und viel mehr körperlichen Stress."
Die GDL erhofft sich, mit ihrem Streik eine 3,2 Prozent Gehaltserhöhung, bessere Arbeitsbedingungen und eine Corona-Prämie von 600€ einzufordern. Als Antwort hatte die Deutsche Bahn schon am Sonntagnachmittag erwidert, dass sie bereit wäre, mit der Gewerkschaft über eine Corona-Prämie ins Gespräch zu kommen. Diese lehnte das Angebot allerdings ab.
Schon Mitte August hatten die Lokführer gestreikt, was den Regional- aber auch den Fernverkehr stark beeinträchtigte. Die erneute Arbeitsniederlegung der Lokomotivführer seit diesem Wochenende soll nun erstmal bis Mittwochmorgen andauern. Als Alternativen für Reisende wird auf die Fernbusse oder Angebote der Bahn-Konkurrenz hingewiesen.
Mehr zum Thema - Erster Streiktag im Personenverkehr: Nur jeder vierte Fernzug rollt