Nur ein Viertel der Fernzüge und etwa 40 Prozent der Regionalbahnen verkehrten am Montag, dem ersten Tag des Streiks der GDL. Das ist das Fazit aus verschiedenen Berichten. Die Deutsche Bahn gibt ihre aktuellen Verbindungen in einer Übersichtskarte an. Demnach sind viele große Städte in einem Zweistundentakt verbunden, doch nicht alle. Auf manchen Hauptstrecken sind mehrere Fahrten möglich, auf anderen nur vereinzelte. Aus München gibt es den Bericht von BR24:
Die S-Bahn in Berlin hat deutliche Einschränkungen zu verzeichnen. Die Ringbahn verkehrt nicht. Auf der wichtigen Ost-West-Strecke, auf der an einem normalen Tag drei Strecken mindestens im Zehnminutentakt fahren, kommt im Zentrum der Stadt und im äußeren Westen nur eine dieser Strecken zum Einsatz – nur alle 20 Minuten. Ebenfalls nur alle 20 Minuten verkehren die beiden Nord-Süd-Strecken. Kleinere Linien fallen ganz aus.
Am Sonntag hatte die Deutsche Bahn einen Versuch unternommen, mit einem Angebot an die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) den Streik im Personenverkehr noch abzuwenden. Sie bot die geforderte Lohnerhöhung von 3,2 Prozent an, jedoch mit einer Laufzeit des Tarifvertrags von 40 Monaten. Hier denkt die GDL an 28 Monate. Und die Bahn "versprach" eine Corona-Prämie, ohne eine Summe zu nennen. GDL-Chef Claus Weselsky erwiderte: "Das ist kein Angebot."
"Man muss doch wenigstens eine Zahl nennen", sagte Weselsky im ZDF. "Ich schicke meine Leute auf die Züge, um anschließend festzustellen, dass das Angebot für eine Corona-Prämie bei Eins ist? Das fällt aus."
Der Sprecher der DB Achim Stauß kritisierte am Montagmorgen die Absage der GDL. "Das zeigt: Der GDL geht es um einen politischen Kampf und nicht um eine Lösung am Verhandlungstisch." Die GDL-Spitze richte Schaden an, "ohne Rücksicht auf die Fahrgäste, ohne Rücksicht auf den Großteil unserer Beschäftigten und ohne Rücksicht auf das Unternehmen DB. Das ist verantwortungslos."
Die DB bot wieder einen Ersatzfahrplan an, der relativ stabil funktionierte. Auf den Straßen machte sich der Streik deutlich bemerkbar. Es sei voller als beim ersten Mal, hieß es bei der Verkehrsinformationszentrale (VIZ). Dies könnte am schlechteren Wetter liegen als beim ersten Streik. Da waren viele Menschen auf das Rad umgestiegen.
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