Der CSU-Politiker Alexander Dobrindt, der schon die Einleitung eines Verbotsverfahrens gegen die Linke und eine Maut auf allen Straßen gefordert hatte, und dem die Welt das Unwort des Jahres 2018 "Anti-Abschiebe-Industrie" verdankt, hat ein neues Ziel gefunden.
"Wichtig ist jetzt die schnelle Zulassung eines Impfstoffes für Kinder unter zwölf Jahren, damit auch für diese Kinder ein wirksamer Schutz vor Infektion angeboten werden kann", erklärte er gestern der Presse.
Zuvor hatte Dobrindt die Ständige Impfkommission (STIKO) gerügt, weil sie keine Impfempfehlung für die Zwölf- bis 18-Jährigen ausgesprochen hatte. Jetzt erklärte er, das lange Abwarten der STIKO habe unnötig Zeit gekostet.
Bisher liegen keine Studien über Impfungen von Kindern vor und die Impfstoffe sind für diese Altersgruppe nicht zugelassen. Selbst in Israel ist die Impfung von Kindern unter zwölf Jahren nur in Ausnahmefällen gestattet, und die US-Arzneimittelbehörde FDA fordert weitere Studien, ehe über eine Zulassung nachgedacht werden kann.
Der CSU-Landesgruppenchef ist allerdings bereits des öfteren erfolgreich vorgeprescht. So hatte er Ende Juli die Einführung einer Testpflicht für Reiserückkehrer gefordert, die im August dann tatsächlich beschlossen wurde.
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