Der stellvertretende Ministerpräsident Bayerns Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich zu den Vorwürfen durch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen ihn geäußert. "Die CSU hat offenbar Angst vor einem schlechten Bundestagsergebnis und greift deshalb ohne Not den eigenen Koalitionspartner an", sagte der Vorsitzende der Freien Wähler der Bild.
Zuvor hatte Söder in einem Interview mit dem Spiegel seinem Vize indirekt vorgeworfen, mit seiner Haltung zur Impfung die bürgerliche Mitte zu verlassen. Wer glaube, sich bei rechten Gruppen und "Querdenkern" anbiedern zu können, nehme am Ende selbst Schaden, sagte Söder.
Aiwanger: "Persönliches Freiheitsrecht"
Aiwanger entgegnete, dass für ihn das Impfen ein wichtiger Baustein der Corona-Bekämpfung sei, es aber trotzdem eine persönliche Entscheidung bleiben müsse:
"Das hat nichts mit Schamanentum oder Querdenken zu tun, sondern ist ein persönliches Freiheitsrecht."
Aiwanger hat sich bislang nicht impfen lassen. Zuletzt hatte der Chef der Freien Wähler vor einer Jagd auf Ungeimpfte gewarnt. Der FAZ hatte Aiwanger gesagt: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine Apartheidsdiskussion kommen."
Lauterbach: "Hochproblematisch und irritierend"
Der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (SPD) teilte nun ebenfalls seine Meinung zu Aiwanger mit. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er, dass er Aiwangers Aussagen für "hochproblematisch und irritierend" halte.
Weiter sagte Lauterbach, dass es Aiwangers gutes Recht sei, sich nicht impfen zu lassen. Der SPD-Politiker betonte:
"Aber mit seinen Behauptungen zum Beispiel über die Sicherheit der Vakzine stellt er sich gegen den Konsens der Wissenschaft."
Für Lauterbach werfe das Fragen auf, wie zuverlässig Aiwanger in anderen Bereichen sei.
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