Mittelständische Unternehmen: Knappe Mehrheit befürwortet Impfpflicht

Etwa 3.000 Mitglieder hat der Bundesverband des Mittelstandes zur Impfpflicht befragt. 54 Prozent befürworten sie, wenn sie zu einer Verhinderung eines Lockdowns beitragen kann. Viele Unternehmen sorgen sich vor einem Wegbleiben der Kunden im Fall eines neuen Lockdowns.

Aus Furcht vor einem weiteren Lockdown befürworten viele mittelständische Unternehmen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft e. V. (BVMW). Danach sprachen sich 54 Prozent von knapp 3.000 befragten Unternehmen dafür aus.

Die gestellte Frage lautete: "Würden Sie einer allgemeinen Impfpflicht zustimmen, wenn dadurch ein erneuter Lockdown und Schulschließungen verhindert und die Einschränkungen der Freiheitsrechte wieder aufgehoben werden könnten?" Dagegen sprachen sich 45 Prozent aus. Nur wenige enthielten sich.

Der Geschäftsführer des BVMW Markus Jerger sagte zu der Umfrage:

"Das Ergebnis spiegelt die Rat- und Planlosigkeit der Corona-Politik der Bundesregierung wider. Im Mittelstand herrscht die große Sorge vor einem drohenden erneuten Lockdown, der dramatische Folgen für unsere Wirtschaft hätte und für sehr viele Klein- und Mittelbetriebe das endgültige wirtschaftliche Aus bedeuten würde. Zudem besteht bei den Mittelständlern offensichtlich erhebliche Unsicherheit über die Impfstrategie der Bundesregierung."

Der Mittelstand brauche endlich Planungssicherheit und eine Perspektive für die Zukunft, so Jerger. "Hier muss die Bundesregierung umgehend liefern, ganz unabhängig von der Bundestagswahl. Jeder weitere Tag schürt die Verunsicherung und die Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Bundesregierung."

In einer Stellungnahme seines Beirates Gesundheit befürwortet der BVMW weitere Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Befolgung der AHA-Formel ist daher anzuraten.

"Die Tatsache, dass auch geimpfte Personen das Virus weitergeben können, verdeutlicht die Dringlichkeit, diese Maßnahmen bis zur Erreichung der Herdenimmunität zu verlängern. Darüber hinaus sollte die Intensivierung der SARS-CoV-2-Impfung das Gebot der Stunde sein, um den weiteren Verlauf der Pandemie zu regulieren. Impfanreize, wie niedrigschwellige Impfangebote ohne Anmeldung, sollten zu diesem Zweck entwickelt werden."

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(rt/dpa)