Deutsche Anwälte streiten über den Umgang mit einem 84-Jährigen, der in seinem Keller einen deutschen Panzer, eine Flak und einen Torpedo aus dem Zweiten Weltkrieg aufbewahrt hat. Diese Gegenstände waren bereits im Jahr 2015 aus seinem Haus in der norddeutschen Gemeinde Heikendorf (Schleswig-Holstein) abtransportiert worden.
Das Militär brauchte damals fast neun Stunden, um den Panzerkampfwagen V "Panther" ohne Beschädigungen aus dem Keller eines Mehrfamilienhauses zu bergen und zu verladen. Das Haus wurde zunächst nach von den Nazis gestohlenen Kunstwerken durchsucht.
Staatsanwälte und Verteidiger verhandeln derzeit über mögliche Strafen, darunter eine Bewährungsstrafe und eine Geldstrafe von bis zu 500.000 Euro. Der Angeklagte muss auch eine neue Heimat für seine Sammlung finden. Laut seinem Anwalt ist ein US-amerikanisches Museum am Kauf des Panther-Panzers interessiert. Der Anwalt sagte auch, dass sich deutsche Sammler wegen anderer Gegenstände an den Angeklagten gewandt hätten, darunter wegen der Sturmgewehre und Pistolen.
Bei einer Gerichtsverhandlung am Montag in Kiel versuchten die Anwälte zu klären, ob der Rentner gegen das deutsche Waffenkontrollgesetz verstoßen hat. Das Gesetz regelt die Herstellung von Waffen, den Verkauf und den Transport. Die Verteidigung behauptet, dass viele der Geschütze nicht mehr funktionsfähig sind und dass der Panzer als Schrott gekauft wurde. Die Anwälte schlagen vor, die Höhe der Geldbuße auf 50.000 Euro zu reduzieren. Unterdessen beharrt die Staatsanwaltschaft darauf, dass einige der Waffen und die Munition noch hätten verwendet werden können.
Eine weitere Verhandlung in diesem Fall ist für Mittwoch geplant. Das Urteil wird im nächsten Monat erwartet.
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