THW: Helfer in Flutgebieten von Querdenkern angegriffen – Polizei bestätigt Vorfälle bislang nicht

Das Technische Hilfswerk klagt über Angriffe auf seine Einsatzkräfte in den Überflutungsgebieten. Mitarbeiter würden beschimpft und mit Müll beworfen. Hinter den Attacken sollen Querdenker stecken. Die Polizei kann die Vorfälle bislang nicht bestätigen, bemüht sich jedoch um Aufklärung.

Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sind bei ihrem Einsatz in westdeutschen Flutgebieten mitunter unfreundlich empfangen worden. "Das geht dann soweit, dass unsere Helferinnen und Helfer beschimpft werden", sagte die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, am Samstag im Fernsehen.

"Wenn sie mit Einsatzfahrzeugen unterwegs sind, werden sie mit Müll beschmissen", fügte Lackner hinzu. Hinter den Angriffen sollen demnach vor allem Querdenker oder Menschen aus der Prepper-Szene, die sich als Betroffene der Flutkatastrophe ausgäben, sowie einige frustrierte Flutopfer stecken.

In einigen Gebieten sollen die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit von Leuten gefilmt worden seien, die sich nicht als Pressevertreter erkenntlich machten. Noch mussten keine Einsätze wegen der Vorfälle abgebrochen werden, doch die Situation sei für die ehrenamtlichen Helfer psychisch belastend. "Ich bin unseren Einsatzkräften dankbar, dass sie unerschrocken weitermachen", so Lackner.

Die Polizei in Koblenz zeigte sich bestürzt über die Berichte, die sie aber derzeit "in keiner Weise" bestätigen könne. Auf Twitter schrieb die Dienststelle:

"Wir selbst haben erst aus den Medien von diesem angeblichen Vorfall erfahren und dies sofort beim THW und unseren Polizeikräften überprüft. Derzeit können wir die Schilderungen in keiner Weise bestätigen. Sollte die Polizei von einem solchen Vorfall Kenntnis erhalten werden wir sofort und mit aller Entschiedenheit dagegen vorgehen. Unsere Helfer angreifen geht nämlich gar nicht!"

Auch der Polizei in Nordrhein-Westfalen sei kein solcher Vorfall bekannt. "Uns liegen dazu keine Informationen vor", zitiert die Welt am Samstag einen Sprecher der Landesleitstelle.

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(dpa/rt)