Arbeitsbedingungen: Mitarbeiter von Lieferdienst Gorillas nach Gespräch mit Minister Heil enttäuscht

Seit Wochen fordern Mitarbeiter des im Jahr 2020 gegründeten Lieferdienstes Gorillas bessere Arbeitsbedingungen. Nun hat sich Arbeitsminister Hubertus Heil mit den Beschäftigten getroffen. Diese blieben nach dem Gespräch mit dem Minister jedoch enttäuscht zurück.

Im Streit um bessere Arbeitsbedingungen beim Berliner Lieferdienst-Start-up Gorillas hat sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit Beschäftigten des Unternehmens getroffen. Heil sagte am Dienstag vor der Zentrale des Unternehmens in Berlin-Kreuzberg, dass es für ihn wichtig sei, dass sich alle Unternehmen, auch die neu gegründeten in Deutschland, an Recht und Gesetz halten. Der Minister betonte:

"Dazu gehört es, dass die Beschäftigten das Recht haben, einen Betriebsrat zu gründen. Es geht aber auch um Arbeitsschutzregeln, es geht darum, dass es Pausenräume gibt und auch Pausen wahrgenommen werden."

Die Beschäftigten äußerten sich nach dem Gespräch enttäuscht. Sie hätten erwartet, dass der Minister sie in ihrem Streik unterstütze, sagte Mitarbeiter Jakob Pomeranzev. Der einzige konkrete Vorschlag sei gewesen, den Berliner Senat einzuschalten. Die Fahrerinnen und Fahrer hatten zuvor in dem Gespräch unter anderem von fehlender Ausrüstung, mangelndem Arbeitsschutz und Hindernissen bei der Gründung eines Betriebsrats berichtet.

Dem Gespräch waren bereits wochenlange Protestaktionen und Arbeitsniederlegungen seitens der Fahrerinnen und Fahrer vorausgegangen, zuletzt am vergangenen Samstag. Heil hatte vor dem Treffen auch mit dem Gorillas-Management gesprochen. Das Unternehmen betonte stets, die Kritik der Beschäftigten ernst zu nehmen und bereits einige Punkte umgesetzt zu haben.

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(rt/dpa)