In Sachsen fällt ab Freitag die Maskenpflicht beim Einkaufen falls die Wocheninzidenz weiter unter zehn bleibt, wie der MDR am Dienstag berichtete. Das kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Dresden an. OP-Masken sind aber weiter im ÖPNV, Krankenhäusern und Pflegeheimen Pflicht. Momentan befinden sich sämtliche Landkreise und Städte im Freistaat unter dem Schwellenwert von zehn wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
SPD-Mitglied Köpping konstatiert in Sachsen eine gute Entwicklung. Diese sei aber nicht selbstverständlich. Sie betonte weiterhin, dass die "Delta-Variante" auch in Sachsen anzutreffen sei. Daran knüpfte sie den Hinweis, dass bislang 136 Hin- und Nachweise zu dieser Variante aufgetreten seien. Vorsicht sei weiterhin oberstes Gebot. Am Dienstag gab im Freistaat 228 mittels PCR-Test derzeit insgesamt nachgewiesene aktive, positive Fälle. Bei reichlich vier Millionen Einwohnern heißt das, dass im Moment 0,0065 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert sind.
Eine weitere Regelung betrifft Urlaubsrückkehrer: Wer länger als fünf Tage im Urlaub war, muss einen aktuellen Negativ-Test vorlegen, wenn er zum Arbeitsplatz zurückkehrt. Das gilt auch für Mitarbeiter, die im Homeoffice waren. Wie das kontrolliert werden soll, ist jedoch unklar. Auf Geimpfte und Genesene träfe dies ohnehin nicht zu: Die Neuordnung tritt erst am 26. Juli in Kraft.
Wenn die Wocheninzidenz unter 35 liegt, sind fortan auch Großveranstaltungen wie Fußballspiele bis 25.000 Menschen zugelassen. Dabei werden geimpfte und getestete Personen mitgezählt. Bei einer Inzidenz über 50 sind jedoch maximal 5.000 Zuschauer erlaubt.
Sachsen ist bislang das einzige Bundesland, das die 50-Prozent-Quote bei den Erstgeimpften noch nicht erreicht hat. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben 49,9 Prozent der Bürger mindestens die erste Impfung bekommen, 40 Prozent sind mittlerweile zweifach geimpft.
Ungeachtet davon geht in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden die Impfbereitschaft im Vergleich zum Frühjahr deutlich zurück, wie die Sächsische Zeitung berichtet.
Mit Bezug auf die vermeintlich gefährlichere "Delta-Variante" animiert das Sozialministerium unter Köpping auch weiterhin dazu, sich impfen zu lassen:
"Auch um die Kinder zu schützen, für die es keine generelle Impfempfehlung der STIKO gibt, appellieren wir an Eltern, Großeltern sowie das soziale Umfeld, sich impfen zu lassen."
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