Der Landkreis Osnabrück hat erstmals eine Impfkampagne für Schüler ab 12 Jahren gestartet: An der IGS Fürstenau und am Gymnasium Melle sollten am Montagnachmittag rund 350 Schüler, aber auch deren Eltern und Geschwister mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff geimpft werden. Organisiert wird die Kampagne von den Teams der regionalen Impfzentren. Der Landkreis wolle so herausfinden, wie hoch die Impfbereitschaft unter den Schülern ist und ob diese das Angebot annehmen.
Nach der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA könnten Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren grundsätzlich gegen COVID-19 geimpft werden. In Deutschland hat sich allerdings die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher gegen eine generelle Empfehlung von COVID-19-Impfungen für Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen – trotz zunehmenden Drucks von einigen Politikern. Derzeit empfiehlt die STIKO eine Impfung für Kinder nur bei gewissen Vorerkrankungen.
Wie der Schulleiter Jürgen Sanders gegenüber dem NDR Niedersachsen sagte, hatten am Montagvormittag Demonstranten mit Plakaten vor der IGS in Fürstenau auf die Risiken dieser Impfung hingewiesen. Der Landkreis werde in den kommenden Tagen entscheiden, ob kurzfristig noch an weiteren Schulen geimpft werden soll, wie ein Sprecher des Landkreises mitteilte. Am Dienstag können sich Schüler ab 12 Jahren außerdem im Impfzentrum in der Stadt Osnabrück impfen lassen.
Auch im Landkreis Emsland können nach einem Bericht des NDR am Samstag Kinder und Jugendliche in den Impfzentren in Lingen und Papenburg eine Corona-Impfung erhalten. Weitere Informationen dazu sollen in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Auch im Landkreis Grafschaft Bentheim sind Impfaktionen für Jugendliche geplant.
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