Die Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock wird nach einer repräsentativen Umfrage überwiegend als ein Fehler der Grünen angesehen. Die Augsburger Allgemeine hatte das Meinungsforschungsinstitut Civey beauftragt, die Einstellungen ihr gegenüber bei den verschiedenen Wählergruppen zu erfragen. Sechs von zehn Befragten erklärten demnach, die Grünen hätten die falsche Wahl getroffen.
Mehr als vier von zehn Befragten meinten sogar, die Entscheidung sei "auf keinen Fall" die richtige gewesen. Schon im April hatte das Institut Civey eine vergleichbare Umfrage durchgeführt. Hatten damals noch fast 40 Prozent die Entscheidung für richtig erachtet und nur 37 für falsch, so haben sich diese Werte dramatisch geändert: Nur noch 24 Prozent bewerten die Entscheidung demnach heute für richtig und 60 Prozent für falsch.
In der eigenen Partei und deren Anhängerschaft erhält Annalena Baerbock allerdings weiterhin große Unterstützung. 60 Prozent halten sie im Juli für die Richtige, 40 Prozent sogar "auf jeden Fall". Im April waren es jedoch noch 75 Prozent, die von Baerbock als Kanzlerkandidatin überzeugt waren. Nur ein kleiner Teil aller Wähler rechnet indes mit einem Einzug Baerbocks ins Kanzleramt. Im April waren es nach besagter Umfrage noch 28 Prozent, im Juli 14 Prozent. Unter den Anhängern der Grünen hatten im April noch zwei Drittel an einen Sieg Baerbocks geglaubt.
Am Montag wurden unterdessen weitere Vorwürfe gegen Baerbock als Autorin bekannt. Der Rechtsexperte Felix W. Zimmermann sagte im ZDF:
"Die neuen Plagiatsvorwürfe betreffen nicht mehr nur banale Formulierungen und Fakten, sondern teilweise auch kreative, originelle und subjektiv-formulierte Textpassagen."
Auch in der den Grünen nahestehenden Tageszeitung erfährt die Kandidatin bisher nicht gekannte Kritik. "Es ist vorbei, Baerbock!" hieß es am Sonntag. Am Montag folgte dann aber bereits: "Hinschmeißen muss sie nicht."
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