Große Mehrheit der Deutschen rechnet mit erneuter Verschärfung der Corona-Maßnahmen im Herbst

Kommt es im Herbst zu einer erneuten Verschärfung der staatlichen Corona-Maßnahmen? Damit rechnet wenigstens eine große Mehrheit der Deutschen, die von steigenden Fallzahlen ausgehen. Die Regierung machte unterdessen klar, dass es keinen neuen Lockdown geben soll – für Geimpfte.

Eine große Mehrheit der Deutschen rechnet im Herbst mit erneuten staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten (also von positiven Testergebnissen). 74 Prozent gehen von einer erneuten Verschärfung der staatlichen Maßnahmen im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben.

In Deutschland ist die Zahl der positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) am Samstag erstmals seit rund elf Monaten wieder unter 5 gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert mit 4,9 an. Am Sonntagmorgen meldete das RKI erstmals wieder einen leichten Anstieg des Wertes – von 4,9 auf 5,0. Die Aussagekraft des Inzidenzwertes gilt als umstritten.

Kanzleramtschef Helge Braun hatte Geimpften am Freitag Hoffnung gemacht, dass es für sie auch bei einer neuen "Corona-Welle" keinen neuen Lockdown geben wird – und damit für Ungeimpfte indirekt entsprechende Maßnahmen in Aussicht gestellt. Gegenüber MDR Aktuell erklärte Braun:

"Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage. Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen - den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen."

Derzeit wird das Aufrechterhalten der umstrittenen Maßnahmen vor allem mit der von der Delta-Variante des Coronavirus angeblich ausgehenden höheren Gefahren begründet. Ob diese Variante allerdings tatsächlich gefährlicher ist, erscheint allerdings alles andere als sicher.

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(rt/dpa)