US-Außenminister Antony Blinken ist heute in Berlin zu Besuch. Auf dem Programm stehen Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD). Im Zentrum der Gespräche mit Merkel und Maas dürfte die "Neubelebung" der transatlantischen Beziehungen nach dem Tiefpunkt in der Ära vom vorigen US-Präsidenten Donald Trump stehen.
Dessen Nachfolger Joe Biden setzt nun alles daran, das Verhältnis auch zu Deutschland als dem wirtschaftsstärksten Verbündeten in Europa wieder zu verbessern. Bundeskanzlerin Merkel wird Blinken am Mittwoch im Bundeskanzleramt empfangen. Vor einigen Tagen bereits hatte sie den US-Präsidenten Biden auf dem G7-Gipfel getroffen. Eines der Themen in den Gesprächen mit Blinken in Berlin dürfte sicherlich die Gas-Pipeline Nord Stream 2 sein.
Nach Angaben aus dem US-Außenministerium solle es außerdem um den Kampf gegen die COVID-19-Pandemie, um den Klimawandel sowie um das Verhältnis zu China und Russland gehen. Die USA treten für einen harten Kurs insbesondere gegenüber der Volksrepublik China ein, die Bundesregierung betont dagegen, dass gerade China auch bei Themen wie dem Klimaschutz als Kooperationspartner gebraucht werde. In Washington strebt man offenbar an, eine westliche "Einheitsfront" gegenüber dem "Reich der Mitte" aufzubauen.
Blinken soll auch an einer zweiten Berliner Konferenz zum Libyen-Konflikt teilnehmen, bei der auch Russland, China und die Türkei vertreten sein werden. Am Donnerstag wollen der US-Außenminister und sein deutscher Amtskollege Maas am Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine Vereinbarung über die engere Zusammenarbeit der USA und Deutschlands bei der Erinnerung an den Holocaust unterschreiben.
Blinken wird nach seinem Aufenthalt in Deutschland nach Paris weiterreisen, wo er am Freitag mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem Außenminister Jean-Yves Le Drian zusammenkommen wird. Am Anfang der nächsten Woche sehen sich Blinken und Maas dann in Italien wieder. Dort nehmen beide zunächst an einem Treffen der Anti-IS-Koalition in Rom und später am Außenministertreffen der G20-Staaten in den süditalienischen Städten Bari und Matera teil.
Heute verreist nach Washington, D.C. auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Bundeskanzlerin Merkel plant für den 15. Juli eine USA-Reise, nachdem sie Joe Biden am vorletzten Wochenende zu einem ersten persönlichen Gespräch am Rande des G20-Gipfels in Großbritannien getroffen hatte. Der US-Präsident schrieb daran anschließend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter:
"Die Verbindungen zwischen unseren beiden Nationen sind stärker als je zuvor."
Die Bundeskanzlerin Merkel ihrerseits erklärte nach dem Treffen mit dem US-Präsidenten, beide Länder könnten nun mit "neuem Elan" an der Lösung der Probleme der Welt arbeiten.
Mehr zum Thema - NATO-Gipfel 2021 – China und Russland sind die neuen Feinde
(rt/dpa)