Deutschland

Große Koalition will Hamas-Fahne verbieten: "Zeichen an unsere jüdischen Bürger"

Die Fahne der Palästinenserorganisation Hamas soll in Deutschland nach dem Willen der Regierungsfraktionen von CDU, CSU und SPD verboten werden. Noch vor der Sommerpause werde der Bundestag kommende Woche über eine entsprechende Ergänzung des Paragrafen 86 im Strafgesetzbuch abstimmen, bestätigte ein Sprecher der CDU/CSU-Fraktion.
Große Koalition will Hamas-Fahne verbieten: "Zeichen an unsere jüdischen Bürger"Quelle: AFP

Konkret soll es künftig möglich sein, das Verbreiten von "Propagandamitteln" sowie das Verwenden von Kennzeichen "terroristischer Organisationen" unter Strafe zu stellen, die auf der sogenannten EU-Terrorsanktionsliste stehen.

Bislang war dies nur möglich, wenn gegen fragliche Organisationen in Deutschland ein Vereinsverbot besteht. Neben der Hamas stehen etwa die kurdische PKK oder die Kommunistische Partei der Philippinen auf dieser EU-Liste.

"Wir wollen nicht, dass auf deutschem Boden die Fahnen von
Terrororganisationen geschwenkt werden", erklärte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) gegenüber dem Springer-Blatt Welt am Sonntag. Der Rechtsstaat müsse den "antisemitischen Demonstrationen von Mai" eine rasche und dezidierte Antwort erteilen. Damit sende man "ein klares Zeichen an unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger".

Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Dirk Wiese sagte gegenüber der dpa:

"Ich begrüße die Einigung mit der Union, Propaganda auch von den Organisationen zu verbieten, die auf der EU-Terrorliste stehen."

Nach der jüngsten Gewalteskalation vor allem in dem völkerrechtlich von Israel als besetzt geltendem Ostjerusalem sowie dem Gazastreifen war es auf Demonstrationen in Deutschland hauptsächlich zu antiisraelischen, teilweise aber auch antisemitischen Slogans bei Protesten gekommen. Bei einigen der Demonstrationen war auch die grün-weiße Fahne der Hamas mitgeführt worden. Die Hamas wird von einer Minderheit der Internationalen Staatengemeinschaft wie der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Europäische Länder außerhalb der EU wie die Schweiz oder Norwegen, sowie Russland, China und fast ausnahmslos alle Länder Lateinamerikas, Asiens und Afrikas tun dies nicht. 

Mehr zum Thema - Wie der Gazakonflikt die Bruchstellen der israelischen Gesellschaft offenbart

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.