Umfrage: Mehrheit der Deutschen sieht Redefreiheit in Gefahr

Das Allensbach-Institut hat eine aktuelle Umfrage zur Rede- und Meinungsfreiheit in Deutschland gemacht. 55 Prozent sehen diese bedroht. Zu den thematischen Schwerpunkten Islam, Patriotismus und Gleichberechtigung von Frauen erkennen viele Deutsche eine Einschränkung der freien Äußerung.

Einer Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach zufolge ist die Meinungsfreiheit in Deutschland in Gefahr. Nur 45 Prozent schätzen ein, die politische Meinung frei äußern zu können. Darüber berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Mittwoch in ihrer gedruckten Ausgabe.

Dieser Wert ist der niedrigste, seit das Institut 1953 begonnen hatte, die Frage regelmäßig zu stellen. (Gegründet wurde es 1947. Es gehört zu den renommiertesten Adressen für die Umfrageforschung in Deutschland.)

44 Prozent geben an, es ist besser, vorsichtig zu sein. 59 Prozent meinen, beim Thema Islam vorsichtig sein zu müssen. 28 Prozent meinen das Gleiche zum Thema Vaterlandsliebe und Patriotismus, 19 Prozent zur Gleichberechtigung von Frauen.

Politische Anhänger von Union und Grünen schätzen die Redefreiheit besser ein als Anhänger anderer Lager. In besonders schlechtem Ansehen steht sie bei den Sympathisanten der AfD; unter ihnen meinen nur 12 Prozent, ihre Meinung ohne Beschränkung äußern zu können.

(Die Angaben zu der Umfrage stammen aus der Online-Ausgabe des Tagesspiegels vom Mittwoch.)  

Mehr zum Thema - Demokratie in Gefahr: Der "woke" Kapitalismus diktiert uns, wie wir zu denken haben