Die Mehrheit der in Büros Beschäftigten möchte einer neuen Umfrage zufolge auch nach der Corona-Pandemie von zu Hause aus arbeiten. 55 Prozent der berufstätigen Internetnutzer wollen künftig mindestens ab und zu ihre Arbeit von daheim aus erledigen, wie die jüngste repräsentative Befragung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (bidt) laut Mitteilung vom Dienstag ergab. So befanden sich im Mai 2021 52 Prozent der Berufstätigen mindestens gelegentlich im Homeoffice. 46 Prozent arbeiteten sogar mehrmals pro Woche von zu Hause aus. Damit ist diese Option der Arbeitsplatzwahl weiter gestiegen.
Homeoffice als Wettbewerbsfaktor
Für Arbeitgeber könnten Homeoffice-Angebote den Angaben zufolge im Wettbewerb um knappe Fachkräfte zum Wettbewerbsfaktor werden. 72 Prozent aller Berufstätigen, deren Tätigkeit Homeoffice prinzipiell zulässt, sahen Homeoffice bei der künftigen Wahl einer Arbeitsstelle als wichtig an. Auch die Sicht der Arbeitgeber auf das Homeoffice hat sich der Umfrage zufolge verbessert: 80 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, dass ihr Arbeitgeber Homeoffice infolge der Corona-Pandemie positiver betrachtet als noch 2020 bzw. vor der Corona-Krise.
Befragt wurden den Angaben nach 1.559 erwachsene berufstätige Internetnutzer. Diese Umfrage ergänzt die drei im März 2020, im Juni 2020 sowie im Februar 2021 durchgeführten Interviews zum Thema Homeoffice des bidt und erlaubt Analysen im Zeitverlauf der Pandemie.
Weitere Spaltung der Gesellschaft droht
Einerseits führt die Einführung von Homeoffice zu einer Spaltung der Gesellschaft – Privilegierte mit großen Wohnungen dürfen von Zuhause aus Arbeiten – während Handwerker oder Beschäftigte in Pflege- und Versorgungsberufen diese Möglichkeit nicht haben und zahlreiche Solo-Selbständige wie Künstler oder Vertriebler de facto ein Berufsverbot auferlegt bekamen. Eine weitere soziale Atomisierung der Gesellschaft geht damit einher.
Andererseits geben viele Beschäftigte im Homeoffice die Produktivität höher an und durch den umfassenden Umstieg auf Homeoffice werden die Fahrten vom und zum Büro reduziert. Da ein nicht geringer Teil der Pendler mit dem Auto unterwegs ist, reduziert das die CO2-Ausstöße.
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