EM-Auftaktspiel: Deutschland verliert durch Eigentor – Fallschirmspringer stürzt beinahe ab

Ein Greenpeace-Aktivist landete mit einem Fallschirm auf dem Spielfeld in München vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich. Die DFB-Elf verlor ihr Auftaktspiel durch ein Eigentor - das ausgerechnet der vom Bundestrainer jüngst wieder ins Team berufene Mats Hummels schoss.

Kurz vor dem Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Frankreich hat ein Fallschirmspringer sich selbst und die Fußball-Fans in der Münchner Arena in Gefahr gebracht. Der Mann schwebte zunächst über dem Stadion und versuchte, einen großen gelben Ball in die Arena zu werfen.

Der Flug verlief jedoch nicht so glimpflich, wie der Pilot es sich wohl vorgestellt hatte. Noch auf Höhe der oberen Ränge geriet er in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam ins Trudeln. Nur mit großer Mühe konnte er einen Absturz in die Zuschauerränge verhindern und schlug unsanft auf dem Rasen auf. Dann wurde er sofort von zwei Sicherheitskräften abgeführt.

Auf dem Schirm war die Botschaft "Kick out oil" zu lesen und das Logo der Umweltaktivisten von Greenpeace. Informationen der ARD-"Sportschau" zufolge wurde bei der Landung eine Beleuchterin verletzt und Technik. Die Frau musste von mehreren Sanitätern versorgt werden.

Greenpeace äußerte sich schon wenige Minute nach der Aktion via Twitter. Dabei wurde deutlich, dass der Adressat des Slogans der deutsche Automobilhersteller Volkswagen ist. "Hey @volkswagen, time to kick out oil!", schreibt Greenpeace. Und danach weiter auf Deutsch:

"Greenpeace-Aktivisten protestieren gegen den Sponsor des Spiels und fordern: Hört auf, klimaschädliche Diesel- und Benzin-Autos zu verkaufen.

Die Umweltorganisation hat sich nach ihrer misslungenen Protest-Aktion bei der deutschen Nationalmannschaft entschuldigt. "Das tut uns wahnsinnig leid", sagte ein Sprecher der Organisation am Dienstagabend gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Auf dem Twitteraccount von Greenpeace hieß es: "Dieser Protest hatte nie die Absicht das Spiel zu stören oder Menschen zu verletzten". Greenpeace-Aktionen seien immer friedlich und gewaltfrei. "Leider ist bei dieser Aktion nicht alles nach Plan gelaufen."

Deutschland verliert Auftaktspiel gegen Weltmeister Frankreich

Die deutsche Fußballnationalmannschaft unterlag dem Team aus Frankreich mit 0:1. Es ist die erste Niederlage einer DFB-Elf im Auftaktspiel einer Fußball-Europameisterschaft. Vor 14.000 Zuschauern in München machte ein Eigentor von Mats Hummels den Unterschied, der eine Hereingabe von Frankreichs Lucas Hernández ins eigene Netz lenkte (20. Minute).

Von Hummels' rechtem Schienbein sprang der scharfe Flankenball unhaltbar für Manuel Neuer oben links ins Tor. Kylian Mbappé musste hinter Hummels lauernd nicht mehr eingreifen. Mit einem kraftvollen Schubser signalisierte Kapitän Manuel Neuer dem unglücklichen BVB-Verteidiger: "Weiter geht's".

Doch am Ende war Hummels' Missgeschick spielentscheidend – und das auch noch an seinem sechsten Hochzeitstag. Ex-Weltmeisterkollege Per Mertesacker sprach ihn als ehemaliger Verteidiger mitfühlend als ZDF-Experte von der ganz großen Schuld frei. Sagte aber auch: "Das sieht hölzern aus."

Ausgerechnet Hummels. Der 32-Jährige wurde wie Thomas Müller von Bundestrainer Joachim Löw nach mehr als zwei Jahren Verbannung ins DFB-Team zurückgeholt. Er sollte Stabilität geben, auf und abseits des Rasens. "Ich versuche zu schauen, welche Rolle gerade die ist, die ich ausfüllen muss", sagte er in einem ARD-Interview. An die Rolle des Pechvogels hatte er in seinem 73. Länderspiel sicherlich nicht gedacht. Glück hatte er nur, als das Risiko-Tackling gegen Mbappé (77.) nicht auch noch mit Strafstoß geahndet wurde.

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(rt/dpa)