Institut der deutschen Wirtschaft fordert Rente ab 70

Der wissenschaftliche Beirat schockierte mit der Forderung, das Renteneintrittsalter sollte ab 2042 auf 68 Jahre angehoben werden. Das Institut der deutschen Wirtschaft legt nach und fordert eine Rente ab 70. Es handle sich um eine "ökonomisch unvermeidbare" Notwendigkeit.

Der Beitragssatz für die Rente soll bei 22 Prozent bleiben. Die steigende Lebenserwartung der Menschen in Deutschland müsse mit dem Renteneintrittsalter einhergehen, damit die Renten finanzierbar bleiben, warnte der wissenschaftliche Beirat. Ab dem Jahr 2042 sollten die Menschen daher bis zu einem Lebensalter von 68 Jahren arbeiten.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnete nach und kommt auf ein anderes Ergebnis. Ab dem Jahr 2031 muss das Renteneintrittsalter pro Jahr um jeweils zwei Monate erhöht werden. Ein Renteneintritt wäre dann erst mit 70 Jahren möglich. Dies beträfe die arbeitsfähige Bevölkerung ab Geburtsjahr 1980. 

Die Ergebnisse wurden in einem Kurzbericht des IW veröffentlicht. Hierin heißt es: 

"Mit einer fortgesetzten Anhebung der Regelaltersgrenze bis auf 70 Jahre ab 2052 ließe sich der Beitragsanstieg bremsen und gleichzeitig das Sicherungsniveau stabilisieren."

Das IW verweist auf andere Länder wie Dänemark und die Niederlande. In den Niederlanden wurde das Rentenalter auf 67 Jahre angehoben, in Dänemark wird es ab dem Jahr 2030 bei 68 Jahren liegen. Der Studienautor Jochen Pimpertz ist der Ansicht, dass eine Anhebung "ökonomisch unvermeidbar" sei. Zudem schaffe dies "Planungssicherheit" für die Bürger bei der Altersvorsorge. 

Der Wirtschaftsbeirat sieht sich in den sozialen Medien und durch harsche Äußerungen von Politikern massiver Kritik ausgesetzt. Gegenüber der Bild-Zeitung verteidigt Beirats-Chef Klaus Schmidt die Forderung und sieht den Fehler bei der Politik: 

"Die Politik hat ihre Hausaufgaben in der Rentenpolitik nicht gemacht, daran wollten wir sie mit dem Gutachten erinnern. Es war uns deshalb wichtig, unsere Vorschläge noch vor der Wahl zu veröffentlichen, damit sie bei den kommenden Koalitionsverhandlungen diskutiert werden."

Nach Ansicht von Schmidt werde es Einschnitte in das Rentensystem geben. Hierzu hätten sie Vorschläge gemacht.

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