Die Grundsatzentscheidung war schon im März gefallen: Die Manager sollen für ihre Tätigkeit am "Dieselgate" finanziell bluten.
Fünf Jahre nachdem die Kanzlei Gleiss Lutz die internen Abläufe der Dieselaffäre untersucht hatte, deutet sich ein Ende an: Der ehemalige Vorstandsvorsitzende zahlt 11,2 Millionen Euro, der Ex-Audi-Chef und Ex-VW-Konzernvorstand Rupert Stadler 4,1 Millionen Euro. Bei beiden geht es rechtlich um die Verletzung der aktienrechtlichen Sorgfaltspflicht. Porsches Ex-Vorstand Wolfgang Hatz wird 1,5 Millionen Euro zahlen, Audis Ex-Manager Stefan Knirsch eine Million Euro. Den Löwenanteil – rund 270 Millionen Euro – übernimmt ein ganzes Gebinde von 30 Versicherungen. Das war bisher die höchste Summe, die ein solches Konsortium in Deutschland leistete. Die vereinbarten Zahlungen, die außerhalb zivil- oder strafrechtlicher Prozesse besprochen wurden, könnten das Ende der Abgasaffäre bedeuten. Zumindest für die Manager. Die Hauptversammlung am 22. Juli muss die Beschlüsse billigen.
Einzig der Ex-Entwicklungschef von VW, Ulrich Hackenberg, ist wohl bisher nicht zu einer Einigung bereit. Er muss jetzt mit einer Schadenersatzklage rechnen. Winterkorn hatte stets beteuert, sich nach bestem Wissen korrekt verhalten zu haben. Tausende deutsche Dieselfahrer hatten 1.350 Euro angeboten bekommen und warten immer noch auf eine angemessene Entschädigung. In den USA waren es mehr als das Zehnfache. Die Versicherungen werden nach Expertenschätzung die Millionenzahlungen sicherlich mit steigenden Policen kompensieren.
Die Stickoxid-Manipulationen an Dieselmotoren, die im Herbst 2015 in den USA aufflog, kosteten den VW-Konzern bisher weit über 30 Milliarden Euro.
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