Die Stromkabel in einem Wald, etwa 500 Meter von dem Werk des Autobauers entfernt, hatten in der Nacht zu Mittwoch gebrannt. Neben den Kabeln gingen laut Polizeisprecher auch Waldboden in Flammen auf. Noch in der Nacht zu Mittwoch konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Die armdicken Kabel versorgen unter anderem die Baustelle der Autofabrik, die derzeit in Grünheide (Brandenburg) errichtet wird. Trotz des Feuers seien die Kabel noch funktionsfähig, hieß es am Morgen von der Polizei.
Ob es bei dem Brand einen Zusammenhang mit dem vor Ort durchaus umstrittenen Elektroautohersteller gibt, bestätigte der Polizeisprecher bislang nicht. Eine Brandstiftung wollte er nicht ausschließen.
Bei einem Besuch im brandenburgischen Grünheide bei Berlin erfuhr Tesla-Boss Elon Musk Medienberichten zufolge offenbar starken Zuspruch.
Doch seit Anbeginn der Planung des Werks gibt es Protest. Anwohner fürchten Verkehrschaos, Mangel öffentlicher Ressourcen wie Wasser und die Zerstörung von nicht nur ökologisch wertlosen Waldflächen – zudem wird viel auf der Basis vorläufiger Genehmigungen bereits mit Steuermitteln gebaut. Dass es nicht nur Fans des Gigaprojekts gibt, weiß man vor Ort, und auch die Polizei ermittelt nach dem Brand entsprechend.
Laut rbb war die Polizei mit einer mobilen Pressestelle vor Ort. Auch der Staatsschutz der Polizeidirektion Ost wurde in die Ermittlungen einbezogen. Weiterhin sind Brandexperten und ein Spürhund des LKA im Einsatz. Demnach untersuchen 20 Ermittler den Brand.
"Wir schauen, ob im Umfeld der Brandausbruchsstelle Spuren zu finden sind, die auf einen möglichen Tatverdächtigen hinweisen oder auf eine Einwirkung von außen hindeuten", sagte Polizeisprecher Kamenz dem rbb.
Laut einem Tesla-Mitarbeiter fiel auf der Baustelle der Strom teilweise aus. Die Tesla-Werkfeuerwehr – aufgrund deren hoher Entlohnung umliegende Feuerwehren die Abwanderung ihrer Mitarbeiter befürchten – sollte in der ersten Ausbaustufe des Werks eine Stärke von 30 Mann haben, ist aber noch nicht im Einsatz.
Nachtrag:
Laut Medienberichten vom Mittwochnachmittag haben sich zwischenzeitlich Linksextremisten zu dem Brandanschlag bekannt, der das Tesla-Werk treffen sollte, denn Tesla sei "weder grün, ökologisch noch sozial", hieß es. Auf der Plattform "Indymedia" verbreitete eine "Vulkangruppe" ihre Erklärung, wonach sie in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt habe, indem sie an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt habe, wie der Tagesspiegel zitiert.
"Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil."
Durch Sabotage wolle man gegen den "Fortschritt der Zerstörung" vorgehen. "Klimastreik für eine andere Welt!" Steffen Schorcht, Sprecher der Bürgerinitiative Grünheide, die die Entstehung der Tesla-Fabrik und unter anderem der zusätzlichen Batteriefabrik im Wasserschutzgebiet kritisiert, lehnt gewalttätige Aktionen ab, aber sieht auch mögliche Gründe dafür. Gegenüber der dpa sagte er:
"Wir haben das befürchtet, weil sich viele Menschen nicht mitgenommen fühlen im demokratischen Prozess der Ansiedlung von Tesla."
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