Moderna will im Juni Zulassung für Kinder in EU beantragen – Jens Spahn für Impfung von Schülern

Das US-Pharmaunternehmen Moderna plant, Anfang Juni die Zulassung seines Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union für Kinder ab zwölf Jahren zu beantragen. Indes stellt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Schülern bis Ende August ein Impfangebot in Aussicht.

Für jüngere Minderjährige gibt es in der EU noch keinen zugelassenen COVID-19-Impfstoff. Das Vakzin von BioNTech/Pfizer darf erst ab 16 Jahren verwendet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will aber wohl noch im Mai über eine Zulassung des Vakzins ab zwölf Jahren entscheiden. Auch andere Impfstoffhersteller sind bereits in klinische Studien mit Kindern und Jugendlichen eingestiegen.

Moderna will nach Angaben von Stéphane Bancel, CEO und Mitbesitzer des US-Pharmaunternehmens, Anfang Juni die Zulassung seines SARS-CoV-2-Impfstoffs in der EU für Minderjährige zwischen zwölf und 17 Jahren beantragen. In seinem Interview für die französische Zeitung Le Journal du Dimanche hat der Moderna-Chef gesagt, es wäre ideal, diese Altersgruppe vor Ende August zu schützen:

"Wenn wir nicht massenhaft impfen, kann das Risiko einer vierten Welle nicht ausgeschlossen werden."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft unterdessen dazu auf, Impfdosen der Hersteller BioNTech und Pfizer für Schüler zu reservieren. Wie der CDU-Politiker der Bild am Sonntag gesagt hat, sei das Ziel, dass die Länder den minderjährigen Schülern bis Ende August ein Impfangebot machen.  

"Ein Weg zu regulärem Unterricht nach den Sommerferien ist das Impfen der Jugendlichen."

Auch die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop spricht sich für die Impfung von Minderjährigen aus. Mit der baldigen Zulassung eines Impfstoffes für Kinder und Jugendliche müsse eine breite Impfkampagne aufgesetzt werden. Die Grünen-Politikerin begründet die Maßnahme damit, dass diese Altersgruppe in ihrem Alltag besonders von den Corona-Einschränkungen betroffen sei. Die junge Generation habe sich in der Pandemie zum Schutz der Älteren stark eingeschränkt. Die B.Z. zitiert die Senatorin mit den Worten:

"Jetzt müssen wir alles dafür tun, um ihnen wieder so viel Freiheit wie möglich zurückzugeben."

Nach aktuellem Kenntnisstand erkranken Kinder zwar viel seltener schwerwiegend an COVID-19, aber sie gelten als mögliche Überträger des Virus. Die Bundesregierung verspricht eine gründliche Prüfung der Corona-Impfung für Kinder.

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(rt/dpa)