Polizisten wurden angegriffen, als sie Störer aus der Menge ziehen wollten. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Müllcontainer und Paletten wurden angezündet. Sanitäter waren im Einsatz. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.
Auch in der Nähe der Neukölln Arcaden wurden Teilnehmer festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte einen Lautsprecher der Demonstranten und räumte eine Kreuzung frei.
Der Protestzug, der am Hermannplatz gestartet war und zum Oranienplatz in Kreuzberg laufen wollte, steckte zunächst fest und kam nicht weiter. Die Polizei hatte am Rathaus Neukölln einen Block mit schwarz gekleideten Demonstranten isoliert, in der Folge war der Zug zweigeteilt.
Wie die Polizei twitterte, traten die Einsatzkräfte körperlichen Angriffen, Stein- und Flaschenwürfen, Brandstiftungen sowie dem Übersteigen von Absperrgittern entgegen.
Um 21:05 Uhr wurde die Demonstration für beendet erklärt:
Mitorganisatoren des Demozuges erhoben im Gegenzug schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Diese sei "wie eine Besatzungsmacht" aufgetreten und hätte "ohne Anlass auf Demonstrierende eingeprügelt".
Die Polizei ging nach anfänglicher Schätzung von bislang rund 5.000 Teilnehmern aus. Beobachter sprachen hingegen von einer der größten revolutionären 1.-Mai-Demonstrationen der vergangenen Jahre.
Die Organisatoren gaben die Teilnehmerzahl mit mehr als 20.000 an.
Auch bei Mai-Demonstration linker Gruppen in anderen deutschen Städten kam es zu Auseinandersetzungen. In Leipzig berichtete die Polizei von Böllerwürfen auf ihre Einsatzkräfte. Demnach waren rund 200 Teilnehmer einer vorherigen Kundgebung in Richtung des Stadtteils Connewitz gezogen. Mobile Aufzüge seien derzeit allerdings nicht erlaubt, sagte ein Polizeisprecher. Daher habe die Polizei dort Kräfte zusammengezogen. Aus einer Gruppe von 20 bis 30 Menschen seien Pyrotechnik und Gegenstände auf die Polizisten geworfen worden. Daraufhin seien mehrere Verdächtige festgesetzt worden.
In Frankfurt setzte die Polizei am Samstagabend Schlagstöcke ein. Aus dem Demonstrationszug seien Feuerwerkskörper und Nebeltöpfe geworfen worden, berichtete ein Polizeisprecher. Auch seien Beamte angegriffen worden. Es habe daher erste Festnahmen gegeben. Die deutlich wahrnehmbaren Wasserwerfer setzte die Polizei zunächst nicht ein. Die Polizei sprach von mindestens 3.000 Menschen, die sich zu einem "Tag der Wut" zunächst auf dem Opernplatz versammelt hatten und dann durch das Bahnhofsviertel zogen.
Auch in anderen europäischen Städten eskalierten die 1.-Mai-Proteste, so etwa in Paris:
(rt/dpa)