Risiko Corona-Schnelltest: Frau aus Osnabrück verliert Hirnwasser nach Abstrich im Nasenrachenraum

Einer Patientin in Osnabrück lief nach einem Schnelltest auf das Coronavirus über mehrere Wochen Hirnwasser aus der Nase. HNO-Spezialisten stellten eine Verletzung am Schädelbasisknochen fest. Erst im zweiten Anlauf gelang es ihnen, das Loch in einer langwierigen Operation zu verschließen.

Was unangenehm ist, kann auch gefährlich werden. Bei einem Schnelltest auf Corona mit einem Wattestäbchen tief in der Nase ist eine Frau verletzt worden. Über mehrere Wochen lief eine klare Flüssigkeit aus der Nase, die als Hirnwasser identifiziert wurde. Der Vorfall ereignete sich in Osnabrück zu Beginn dieses Jahres, wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) am 1. Mai berichtete.

Die Frau klagte über Kopfschmerzen und wurde Anfang März in eine Klinik überwiesen. Diagnostiziert wurde eine Verletzung am Schädelbasisknochen, die von einem Abstrichtupfer verursacht worden sei. Der Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Marienhospital Osnabrück, Prof. Dr. Konrad Sommer, sagte der NOZ, dass diese Verletzung auch lebensgefährlich sein kann. Sie trete jedoch äußerst selten auf.

Zuerst hatten die Ärzte versucht, das Loch im Knochen mit einem Gaze-Streifen zu verschließen. Das war misslungen. In einer 90-minütigen Operation gelang es dann, das Loch abzudichten.

Abstriche im Nasenrachenraum sollten nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Der Tupfer soll langsam und vorsichtig am Nasenboden vorgeschoben werden. Die Anatomie dort ist komplex und verletzlich.

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