Mit der Zulassung des gemeinsam mit dem US-Pharmagiganten Pfizer entwickelten Corona-Impfstoffs hat die Aktie der Mainzer BioNTech SE einen Kurssprung auf zeitweise über 140 Euro gemacht, der ihren Mitbegründer und Chef zu einem der 500 reichsten Menschen der Welt macht, berichtet die Handelszeitung.
Dem Bloomberg Billionaires Index zufolge wuchs das Nettovermögen von Uğur Şahin auf 5,1 Milliarden Dollar (4,2 Milliarden Euro) an. Damit nimmt er in der sich permanent verändernden globalen Rangliste der Superreichen den 493. Platz ein. Die Aktie von BioNTech hat seit Montag fast zehn Prozent zugelegt und liegt gegenüber dem Jahreswechsel mehr als 250 Prozent im Plus.
BioNTech hatte sich seit seiner Gründung im Jahr 2008 zunächst auf die Krebsforschung konzentriert. Im Januar 2020 richteten Şahin und seine Frau Özlem Türeci – BioNTechs Chief Medical Officer – ihren Tätigkeitsschwerpunkt auf COVID-19, nachdem sie eine erste Studie über das neuartige Coronavirus und dessen Auswirkungen in der chinesischen Stadt Wuhan gelesen hatten.
Ihre Ergebnisse stellen ein Novum für die Herstellung der neuartigen mRNA-Impfstoffe dar. Der pharmazeutische Bereich konnte damit für eine neue Klasse von Molekülen geöffnet werden, sagte der BioNTech-Chef im März.
Der in der Türkei geborene Şahin kontrolliert über eine Holding 18 Prozent der Firma. Mit ihrem US-Börsengang nahm die Mainzer Firma im vergangenen Jahr 150 Millionen Dollar ein.
Unter den 500 reichsten Menschen der Welt befinden sich auch die deutschen BioNTech-Aktionäre Thomas und Andreas Strüngmann. Die Zwillinge besitzen rund die Hälfte der BioNTech-Anteile und kommen damit auf ein Vermögen von jeweils 12,2 Milliarden Dollar, womit sie sich im Billionaires Index Rang 166 teilen. Die Wahlbayern hatten zunächst auch die Ganymed Pharmaceuticals AG finanziell gefördert, das von Şahin und seiner Frau zuvor gegründete Biotech-Start-up.
Mitte April hatte die EU 1,8 Milliarden Dosen auch für Kinderimpfungen geordert, was den Kurssprung der Aktie von BioNTech beflügelte. Mehrere Dutzend gemeldete Fälle von Herzmuskelentzündungen besonders bei jungen Männern nach einer BioNTech/Pfizer-Impfung in Israel stoppten den Kursanstieg der Aktie bei ca. 140 Euro zeitweilig.
Mehr zum Thema - Bill Gates meldet baldige Überschüsse an Corona-Impfstoffen und Normalisierung bis Ende 2022