Kramp-Karrenbauer: Mehr impfen – mehr Bundeswehr

Die Bundeswehr im Inneren ist in der Corona-Krise längst Alltag. Doch Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer will die Rolle der Armee in der Impfkampagne ausbauen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig fordert "mehr mobile Impfteams der Bundeswehr".

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Bedeutung eines raschen Fortschritts bei den Corona-Impfungen in Deutschland hervorgehoben. Bei einem Besuch am Marinestützpunkt Wilhelmshaven, wo sie sich über die Arbeit der Einsatzflottille 2 informierte, zu der Fregatten, Einsatzgruppenversorger und Flottentanker gehören, sagte die CDU-Politikerin:

"Je schneller wir alle durchgeimpft haben, umso schneller können wir zur Normalität zurück. Das ist auch wichtig für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr."

Kramp-Karrenbauer unterstrich, die Impfungen würden auch in Zukunft ein Schwerpunkt der Bundeswehr sein. Die Bundeswehr unterstütze bereits viele zivile Impfstellen und unterhalte ein eigenes Zentrum im saarländischen Lebach, das rund um die Uhr besetzt sei. Es lägen Anträge auf dem Tisch, weitere solcher 24/7-Impfzentren aufzubauen oder zivile Stellen beim Aufbau zu unterstützen.

Unterstützung für einen Ausbau der Rolle der Bundeswehr bei den Impfungen erhält Kramp-Karrenbauer von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Gestern kündigte die SPD-Politikerin an, auf dem heutigen Impfgipfel von Bund und Ländern für den Einsatz von Bundeswehrsoldaten beim Impfen zu werben. Schwesig sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:

"Ich werde mich dafür aussprechen, dass wir spätestens dann, wenn wir noch mehr Impfstoff zur Verfügung haben, mehr mobile Impfteams der Bundeswehr einsetzen. Das ist ein guter Weg, um die ländlichen Regionen noch besser zu erschließen."

Dafür bräuchte es aber mehr Verlässlichkeit bei den Impfstofflieferungen. Schwesig forderte von der Bundesregierung "mehr Impfstoff und klare Aussagen, wann wir mit welchen Impfstoffmengen von welchen Herstellern rechnen können". Außerdem wolle sie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fragen, was die Gespräche des Bundes zum russischen Impfstoff Sputnik V ergeben haben. Schwesig argumentierte:

"Wenn ein Impfstoff sicher und wirksam ist, sollten wir ihn auch einsetzen. Dafür brauchen wir Optionen, die dann im Fall einer Zulassung fällig werden."

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(rt/dpa)