Wie eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion an den Hamburger Senat ergab, erwies sich rund ein Drittel der positiven Ergebnisse von Corona-Schnelltests bei einer weiteren Überprüfung als falsch positiv. In der Zeit vom 22. März bis zum 18. April seien den Gesundheitsämtern 2.035 positive Schnelltestergebnisse übermittelt worden. Der folgende PCR-Test habe jedoch nur 68,5 Prozent der positiven Ergebnisse bestätigt. In der Antwort des Senats heißt es:
"Somit lag die Rate der falsch positiven Schnelltestergebnisse bei 31,5 Prozent."
Dem Robert Koch-Institut ist das Problem mit der Aussagekraft von Antigen-Schnelltests schon länger bekannt, da diese sowohl von der Vortestwahrscheinlichkeit als auch von der Sensitivität und Spezifität der Tests abhängt. Wenn sich sehr viele Menschen testen lassen und nur wenige von ihnen tatsächlich mit dem SARS-CoV-2-Erreger konfrontiert wurden, kann es zu statistischen Verzerrungen und einer hohen Zahl an falsch positiven Ergebnissen kommen. Inzwischen werden in Hamburg wöchentlich mehrere Hunderttausend Schnelltests durchgeführt, doch der Senat kann nicht genau sagen, wie viele:
"Ein vollständiges Monitoring aller in der Stadt durchgeführten Schnelltests über die Testzentren hinaus ist aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen auch privatwirtschaftlichen und anderen Bereichen, die diese Tests durchführen, nicht umsetzbar."
Es sei jedoch sichergestellt, dass positive Testergebnisse den Gesundheitsämtern aus allen Bereichen zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse der Schnelltests sollen nach Angaben des Senats angeblich nicht in die veröffentlichten Corona-Statistiken einfließen.
Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Grutzeck, forderte, dass der Senat wöchentlich detaillierter über das Testgeschehen berichten soll. In Hamburg müssen sich Schüler und Lehrer im Präsenzunterricht seit dem 6. April mindestens zweimal in der Woche testen lassen. Auch andere Tätigkeiten wie Friseurbesuche sind nur noch nach Vorlage eines negativen Corona-Tests möglich.
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