Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche: Ministerpräsident Weil fordert mehr Anstrengungen

Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil fordert mehr Engagement bei den Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche. Zuvor wurde bekannt, dass die EU-Kommission fast 1,8 Milliarden Impfdosen für die Impfungen von Kindern und zur Auffrischung bestellen will.

Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) fordert größere Anstrengungen bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung behauptete er, dass es auch in dieser Altersgruppe "zahlreiche Vorerkrankte und damit besonders gefährdete Mädchen und Jungen" gebe. Diese wurden bisher "zu wenig in den Blick genommen", so Weil.

Es gebe bereits Ankündigungen von Herstellern, dass bereits im Herbst Corona-Impfstoffe für unter 16-Jährige zugelassen werden könnten. Weil forderte, dass der Bund sich diese Impfstoffe über die EU sicher müsse, denn man wolle nicht erneut erleben, "dass wir zu wenig und zu spät bestellt haben".

Zuvor wurde bekannt, dass die EU-Kommission bis zu 1,8 Milliarden Impfdosen für Kinder und Jugendliche und für Auffrischungen bestellen will, die zum Schutz vor bestehenden und künftigen Corona-Mutanten nötig sein sollen. Wie die Welt aus EU-Kommissionskreisen erfuhr, hatte die Behörde am Freitag den Mitgliedsstaaten ihre Pläne für entsprechende Vorverträge mit Pharmakonzernen vorgestellt. Bei der Bestellung soll es um 900 Millionen sowie die Option auf weitere 900 Millionen Dosen gehen.

Mit den Bestellungen sollen auch die Impfdosen für Kinder und Jugendliche abgedeckt werden – obwohl diese in den derzeitigen Plänen für die Massenimpfungen noch nicht einmal berücksichtigt sind und in der Staatengemeinschaft bisher kein Impfstoff gegen Corona für Kinder und Jugendliche zugelassen ist. In der EU könnten 70 bis 80 Millionen Kinder von den Impfungen betroffen sein. Außerdem sollen die Impfungen bereits geimpfter Menschen mit diesen Vakzinen aufgefrischt werden.

Anders als bisher soll es jedoch nur mit einem einzelnen Unternehmen einen Vertrag geben. Die EU-Kommission legte sich zudem fest, dass es sich bei den Impfstoffen um Vakzine auf Grundlage der mRNA-Technologie handeln muss. Damit kommen derzeit drei Kandidaten infrage: die in der EU bereits eingesetzten Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna sowie der des Pharmaherstellers CureVac, der sich jedoch nur im Zulassungsverfahren befindet.

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